openWB Forum

Hallo zusammen,

wir haben eine OpenWB series2 custom Wallbox, mit der wir am liebsten PV-Laden machen.
Die PV-Anlage hat 9,75kWp, wobei die meisten paneele auf der Nordseite des Daches angeordnet sind, daher ist die reale Peakleistung niedriger (ca. 7kW). Es ist ein Solaredge System mit Optimierern.
Wegen der geringen Leistung der PV laden wir meistens einphasig, auf jeden Fall von Herbst bis Frühjahr.
An einem Tag wie heute, bei strahlend blauem Himmel hab ich mir gedacht, kannst auch mal auf 3 Pahsen umschalten, um unsere Zoe zu laden.
Was bei einer Phase wunderbar geht, ist bei 3 Phasen leider nicht mehr so:



Die Regelung springt in diesem Beispiel immer zwischen dem Minimalstrom von 8A/Phase (wegen Zoe) und 13A, pendelt sich aber nicht auf den eigentlich richtigen Wert um die 10A ein.

Stoppe ich die Ladung, schalte wieder auf 1 Phase zurüch und strate wieder, dann geht es wieder wunderbar:



Hat jemand eine Ahnung was hier das Problem ist und wie man die Regelung wieder konvergent bekommt?

Die Softwareversion etc:

Wenn die Probleme bei angesteckter Zoe auftreten, dürfte alles klar sein. Die Zoe hat einen so genannten Chamäleon-Lader und für das automatische Umschalten von 1- auf 3-Phasenbetrieb nicht geeignet. Die Ladeelektronik der Zoe kann erheblichen Schaden nehmen. Das Gleiche gilt auch für andere BEV, z.B. Dacia Spring, E-Smart u.a.
Beim Mod. 3 dürfte es mit dem Umschalten von 3- auf 1-Phasenbetrieb und zurück keine Probleme geben.

Ich habe genau deswegen leider keine automatische Umschaltung in der OpenWB verbaut.
Zum Umschalten stoppe ich die Ladung, stecke ab, schalte die Phasen um (= Sicherungen rein oder raus), stecke wieder an und starte die Ladung dann wieder.

Also im Prinzip eine ganz normale 3-phasige Ladung ohne Umschalten.

Die Umschaltung ist also nicht das Problem, sondern die Regelung für die 3-phasige Ladung.

Unser altes Tesla MS macht diese Zicken nicht und lädt ganz normal an den 3 Phasen.

Irgendwie scheinen sich da die Regelungen von der Zoe und der OpenWB gegenseitig aufzuschaukeln.

Hat da jemand eine Idee, an welcher Stellschraube man drehen könnte, um das Problem zu beseitigen?

Regelpunkt? Von Einspeisung auf Bezug umschalten? Irgend so etwas könnte es ja sein.

Bei der Zoe die Minimalstromstärke mal auf 10 oder 12 A dreiphasig einstellen. Nicht alle kommen mit 8A klar (3-Phasig)

Ok, also 10A ist bei meiner kleinen PV-Anlage dann keine Option mehr, da gibt es dann ja nix mehr zu regeln.

Schade, für diese Autos wäre dann eine Option klasse, bei der man den Startstrom unabhängig vom Mindeststrom einstellen kann. Denn nach dem Start der Ladung kann auch die Zoe 6A, nur starten tut sie damit nicht.

Eine Option, dass mit dem Maximalstrom und nicht mit dem Mindeststrom gestartet wird wäre natürlich auch ausreichend.

Mmh - weil sich der Lader nicht an den Standard hält, immer neue Sonderlösungen in oWB einbauen, die normale Lader nicht brauchen? Die Mindeststromvorgabe ist ja auch schon solch eine.
Ich würde es nicht übertreiben, denn die meisten Leute werden mit Ladern, die sauber von 6-16/32A regeln, unterwegs sein. Zukünftig noch mehr, da sich das Thema herumspricht sowie VW und Co. stark aufholen.
Mal sehen, wie lange sich das Chamäleon noch am Markt hält. Anwendungen bei Firmenflotten o.ä. sollte es schon noch geben.

Na ja, was ist denn nun die Sonderlösung? Alle anderen Wallboxen die ich kenne, fangen mit Nominalstrom zu laden an, nicht mit Minimalstrom. Sonst würde die Zoe ja an normalen Wallboxen überhaupt nicht laden.

Ich habe nie verstanden, was die Motivation hinter der OpenWB Software ist, mit Minimalstrom das Laden anzufangen. Das ist ja das einzige Problem. Nach Ladestart kann auch die Zoe problemlos bis 6A runtergehen, nur eben nicht bei Ladebeginn.

Ich hab jetzt die Norm nicht gelesen, was die genau fordert, aber Renault hat sie offensichtlich in dieser Weise ausgelegt.

Und ich weiß nicht wie schwierig es ist, einen Schalter in die Software einzubauen, mit dem man von Minimalstrom bei Ladebeginn auf Nominalstrom umschalten kann, aber das wäre eine einfache und effektive Lösung für diese Probleme.

Buggi hat geschrieben: ↑Mo Jul 25, 2022 7:53 am
Ich habe nie verstanden, was die Motivation hinter der OpenWB Software ist, mit Minimalstrom das Laden anzufangen. Das ist ja das einzige Problem. Nach Ladestart kann auch die Zoe problemlos bis 6A runtergehen, nur eben nicht bei Ladebeginn.

Nein das klappt nicht.
Ja sie zeigt an sie würde laden, aber bei 6A dreiphasig landet NIX im Akku. DA produziert der Chameleonlader fast Ausschließlich Blindleistung.
Einphasig sieht es besser aus, aber darum geht es hier ja nicht

Und noch eine Anmerkung: es gibt keinen "Nominalstrom"!
Es gibt eine Vorgabe der Wallbox für den Maximalstrom, den das Auto nehmen darf. Dieser mittels PWM Signal zwischen 6 und 32A an das Fahrzeug übermittelt. Mehr macht openWB nicht.

Hallo Buggy

ich denke, dein problem liegt "nur" in deiner Vorstellung, was geht und wo dabei die Grenzen sind.

Deine PV liefert gemäß deinem Screenshot 5,4 kW, abzüglich Hausverbrauch bleiben bei deiner Wahl "PV-Laden" nur 4,9 kW für das Auto übrig.
Das entspricht beim 3-Phasigen laden einem Strom von maximal 7 Ampere (das wären dann rund 4,8 kW).

Wenn der Zoe nun signalisiert, daß er mindestens 8 oder 10 Ampere haben will/muß, kollidiert daß mit der Einstellung "PV-Laden", da hierzu die PV-Leistung (zum Zeitpunkt des Screenshots) nicht reicht. Damit zwingst du die Regelung in ein solches Pendelverhalten.

Also entweder nimmst du in solchen Fällen die Einstellung "Min + PV" damit der Zoe "seine" Mindestleistung mal ziehen kann und beobachte, ob sich der Zoe dann irgendwann mal mit 4,1 - 4,8 kW begnügt.
Oder schalte mal das Debugging der openWB ein, damit du im Log sehen kannst, was die Wallbox dem Zoe anbietet und was der Zoe als Ladeoption auswählt. (Aber nicht vergessen, daß auch wieder auszuschalten)

Das sollte dir die "Ursache" dieses Verhaltens aufzeigen können.

VG
BL