openWB Forum

Hallo in die Runde,

kurze Vorstellung: Ich bin Stephan, 40 Jahre alt und habe mittlerweile insgesamt 45 kWp PV Leistung und einen 22 kWh Speicher bei uns installiert und in Betrieb.

Im Rahmen der progres.NRW Förderung kommt jetzt noch eine 11 kW Wallbox (wird wohl die openWB Standard+ mit geführter Überschussladung).

Antrag und Genehmigung progres.NRW ist bereits erledigt und genehmigt. Kann also losgehen. (Sobald die Kiste hier ist )

Nun komme ich an den Punkt für meine Frau ggf. noch eine Ladestation hinzuhängen zu wollen.

Hierzu würde ich gerne auf die KFW 440 Förderung gehen - mich "schreckt" jedoch die 100% - Grünstromverpflichtung ab.

Eine Lösung ist hier natürlich die Versorgung mit PV Energie aus meiner "überdimensionierten PV Anlage".

Folgende Fragen stellen sich nun konkret:

a) "Darf" ich diese Förderungen nacheinander in Anspruch nehmen? Sind ja eigentlich unabhängige Maßnahmen und Ladepunkte. Möchte hier möglichst konform zu den Vorgaben sein.

b) Erfülle ich die Grünstromverpflichtung mit der Installation einer Wallbox, die an der OpenWB als geführte Überschussladung der PV angesteuert wird? Also als zweiter Ladepunkt mit softwareseitig gesteuerter Ladung aus Speicher bzw. PV Erzeugung. Kein Zukauf aus dem Netz.

c) Beide Boxen wären ja gedrosselt auf die obligatorischen 11kW. Gibt es eine Frist nach der ich diese ggf. upgraden dürfte? (nur um Zukunftssicher zu sein) (selbstredend mit entsprechendem Zuleitungsquerschnitt angeschlossen und entsprechender Genehmigung durch Netzbetreiber (anstelle der bisherigen reinen "Anzeige"). Ist dann die Umstellung die ja rein Softwareseitig erfolg kostenpflichtig?

Ich danke herzlich für Euer Schwarmwissen

Viele Grüße
Stephan

Meiner Recherche nach habe ich mir folgendes gemerkt:
Grünstrom ist bei PV Anlage dennoch notwendig. Aus meiner Sicht sinnfrei, aber Vorgabe. Musst leider wechseln zu einem Anbieter mit Zertifikat.

11kW (genau 11, bloß nicht mehr) ist ebenso sinnfrei, aber die Erhaltung im geforderten Zustand ist für 1 Jahr verpflichtend. Meine beiden 11kW Boxen hängen nun, beide mit 6mm² angeschlossen. Anmeldung bei 2 Boxen ist damit auf 22kW an der Hausleitung. Mein Plan ist dann nach einem Jahr die Leistung am Hausanschluss unverändert zu lassen, aber bei den Boxen statt 2x11kW auch 1x0 und 1x22kW zu erlauben.

Hallo,
zu a) sehe ich als unabhängig zueinander, also ja.
zu b) entweder PV oder Grünstromvertrag ist Vorgabe, wobei der Vertrag bislang nicht abgefragt/ kontrolliert wurde. PV könnte ja über MDSR abgefragt werden.
Die ext. Steuerungsmöglichkeit muss vorgehalten sein.
Und ja, die Steuerung für PV- Ladung erfüllt die Software.
c) ja, genau 1 Jahr. Ich denke, die Frist dürfte spätestens der Zeipunkt der bewilligten Rechnung (Datum Auszahlungsbestätigung) sein, eventl. sogar schon dss Installationsdatum. Im Moment noch unklar.
Nach dem Jahr dürftest Du die WB auch einfach abbauen und fremd nutzen. Und ja, auch (wieder) Erhöhen auf 22 kW ist möglich. Bei machen WB bedarf es nur einer SW- Anpassung, bei Anderen kann auch HW- seitig eine Anpassung möglich sein.
VG

Hi,
danke für die Antworten!

also a) scheint mir recht einleuchtend. c) habe ich ebenso verstanden mit der 1-jährigen Zweckbinung.

Bei b) ist mir noch nicht ganz klar. Bzw. die Vorgabe erschliesst sich mir nicht:

Vorgabe ist ja 100% "Grünstrom" ... auch mit PV Anlagen - wie will man das bei PV Einbindung ermöglichen / sicherstellen. OpenWB ist da nah dran mit allen Konfigurationsmöglichkeiten.

Bei progres.NRW reichte nur die Errrichtung einer PV > 2kWp.... mit Eigenverbrauchsregelung. Das ist sinnig.

Die Vorgabe der PV-Nutzungsquote von 100% (ausschliesslich) in der KFW Regelung ist m.E. vollkommen unsinnig und irreführend. Ich glaube ich muss da morgen mal anrufen, glaube aber nicht, dass ich eine "belastbare Antwort" erhalte.

In den FAQ der KFW steht folgendes:

"Wird die Ladestation mit Strom aus einem Strom­liefer­vertrag versorgt, ist dies durch den Strom­liefer­vertrag nachzuweisen.

Wird die Ladestation aus eigen­erzeugtem Strom (Photo­voltaik-Anlage, Kraft-Wärme-Kopplung-Anlage auf Basis von 100 % erneuer­baren Energien) gespeist, ist dies in einer Eigen­erklärung nachzuweisen. Darin erklären Sie formlos, dass die Strom­versorgung mit eigen­erzeugtem Strom aus erneuer­baren Energien (Eigen­versorgung, § 3 Nr. 19 im Gesetz für den Ausbau erneuer­barer Energien 2017) erfolgt. Zusätzlich weisen Sie nach, dass über das Jahr gerechnet eine ausreichende Menge Strom aus erneuer­baren Energien vor Ort produziert und für das Laden des Elektro­autos verwendet wurde.

Ob die eigenerzeugte Menge Strom für den ordnungs­gemäßen Betrieb der Lade­station ausreicht, klären Sie mit Ihrem Installateur vor Ort. Hierbei können Sie auch über­schüssig erzeugten Strom berück­sichtigen, den Sie zwischen­zeitlich in Ihrem eigenen Strom­speicher oder im Rahmen eines Cloud-Modells gespeichert haben. Reicht dieser nicht aus, ist zusätzlich ein Strom­liefer­vertrag auf Basis von erneuer­baren Energien (100%) abzuschließen.

Die Nachweisdokumente (z. B. der Strom­liefer­vertrag) sind auf Verlangen durch die KfW einzureichen."


Eine Abfrage des MASTR ist kein Problem. Sind ja mehrere Anlagen hier registriert. Produktion sollte nicht das Thema sein. Hatte 32 MWh Überschusseinspeisung im vergangenen Jahr. Nun wo der Speicher da ist, sollte sich das entsprechend verringern. Aber genug ist das noch allemal. (sind ja auch nochmal rd. 10 kWp zugebaut worden.) Also wird hier über das Jahr "bilanziell" gerechnet, ob es möglich gewesen wäre die Fahrzeuge zu versorgen. - das wird langsam echt crazy.

Nun habe ich aber noch gar keine Elektrofahrzeuge. Was soll ich dann nachweisen. Irgendwie alles verquer....

VG Stephan

Hallo Stephan,
weniger Nachdenken, ist alles kein Problem.
*Nachweis Grünvertrag nur auf Verlangen
*Vorgabe ist, PV oder Grünstrom
* mit 100% ist ein Idealwert für die PV- Ladung gemeint

Ich habe inzw. 3 bestätigte Rechnungs- Bewilligungen, 1x Eltern nur Grünvertrag, 2x für mich, davon 1x mit nur Grün und 1x nur PV eingetragen / an versch. Tagen eingereicht. Alle sind ohne Rückfrage durch, Kohle auf Konto!

Wichtig ist hauptsächlich eine Rechnung mit ausgewiesener UmSt. eines Elt.- Installateurs und der fachl. Prüfungsbestätigung.
Stelle schnellstens den Förderantrag bei KfW, keiner weiss wie oft der Topf weiterhin erhöht wird. Bislang 2x + 100 Millionen zu anfangs 250 Millionen, das sind inzw. 500.000 LP in Dt. (nicht nur Privat sondern auch von Wohnungsgesellschaften genutzt)!
VG

Jawoll Chef - erledigt !

Antrag gestellt und Zusage da. Wow - das ist fix. Jetzt muss ich das mal durchplanen und Boxen bestellen. Sind ja grad alle ein wenig "knapp". Vor allem die OpenWB ^^

Zur Ansteuerung durch OpenWB: welche würdest du als zweiten Ladepunkt empfehlen? (noch kann ich es aussuchen, welche ich für welche Förderung bestelle) - Hab ja nun 2 "Schüsse" frei

Eine Box soll die Standard+ inkl. Touch und allem schnick und schnack werden.... daher die Frage nach dem 2. Ladepunkt.

VG Stephan

Sehr gut!
"Chef" eher nicht.
Frag mal im Forum nach dem 2. LP oder schaue mal unter "aktive Themen", dort waren in den letzten Tagen laufend diese Fragen.
Ich selbst habe als LP 2 keine oWB.
Freut mich, geholfen haben zu können...

Viel Erfolg und demnächst viel Spaß damit.

Noch eine Ergänzung zu deiner Frage c): Herausnahme Drosselung erfolgt remote über den Support. Kostet aktuell 35 Euro (ich schätze pro LP). Finde ich fair bepreist und ist mE ein zusätzlicher Pluspunkt, dass das so schlank möglich ist.

zu b) Unabhängig von der KfW: Was spricht dagegen, Ökostrom-Vertrag zu wählen? Bis zur Lieferung ist ja noch hin. Vielfach ist auch beim bestehenden Anbieter ohne Neuabschluss ein Tarifwechsel möglich. Muss nicht Mal teurer sein, einfach Mal nachfragen.

Es wird aber bei Auszahlung nicht geprüft, ggf. nur später stichprobenartig. Eines der beiden Kriterien sollte aber ausreichen. Sonst wäre das Kriterium PV ja auch unsinnig. Natürlich hat man ein Eigeninteresse, möglichst viel über PV zu laden. Es kann ja aber dennoch niemand garantieren, dass man das zu 100 % erfüllt, selbst mit Speicher nicht. Mit deinem Setup dürfte es aber schon sehr stark in die Richtung gehen. Ich denke, die KfW wollte die Förderung dazu nutzen zusätzlich die Sinne für Ökostrom-Taeife zu schärfen.

als ich telefonisch nachgefragt habe bei der KfW sagte man mir inhaltlich würde das reichen: die Bilanz habe ich einfach mit hoch geladen.

Moin,
ja die bilanzielle Rechnung ist vollkommen richtig. Diese bräuchte aber nur auf Verlangen (später mal) nachgereicht werden oder eben den Grünvertrag oder auch beides. Im 1. Schritt für die Kohle nur Rechnungen.
VG