Bidirektionales Laden V2H

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optimizer
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Bidirektionales Laden V2H

Beitrag von optimizer »

Hallo zusammen,

tolles Projekt! Ich suche schon länger nach der optimalen Wallbox, die sich in mein "smarthome" integrieren lässt. Dabei habe ich noch keine Wallbox gefunden, die abhängig von der PV-Erzeugung die Batterie lädt, aber auch Strom aus wieder zurück ins Haus (V2H) speisen kann. Ich hoffe das ändert sich bald :) .
Mit dem CHAdeMO Standard ist bidirektionales Laden grundsätzlich möglich - bei CCS wird auch schon in diese Richtung geforscht.
Was ist nötig, um V2H zu ermöglichen?

Gruß
optimizer
openWB
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Re: Bidirektionales Laden V2H

Beitrag von openWB »

Zunächst Danke für die Blumen.

Eine ehrliche Antwort:

V2H ist nur mehr über DC möglich, also Chademo oder CCS.
Hierfür braucht man zunächst mal Module die aus AC -> DC machen.
Sagen wir mal wir bleiben im Bereich 20kW ist man mit ca 5-8000€ dabei.
Nun braucht man noch die passende Kommunikation für die Schnittstelle. Gibt es bereits fertig als Platine, kostet rund 1-2000€.
On top etwas Kabel und Stecker -> 1000€. Dazu Gehäuse + Kleinkram.
Dann muss das ganze entwickelt werden, geprüft, abgesichert, schwer abzuschätzen, 100k€ werden nicht reichen.
Schaut man sich die DC Ladegeräte an, bekommt man einen guten Anhaltspunkt was derzeit H2V kostet.
Für OpenWB als Eigenentwicklung eine Nummer zu groß.

Leider stellt man sich das immer sehr einfach vor. Davon ab gibt es noch keinen gesetzlich (mir bekannten) legalen Weg dies umzusetzen.


Wenn es bidirektionale Ladegeräte geben wird und diese eine API haben, bin ich der erste der diese Funktionalität in OpenWB einbaut, sofern vom Hersteller genehmigt.

Ich wurde auch schon oft von Sion Vorbestellern gefragt. Auch hier gilt, wenn Sion dies bietet und mir gestattet baue ich das gerne mit ein.
Leider habe ich von Sion auf meine Anfrage keine Reaktion erhalten.

Manche Hersteller kochen lieber ihre eigene Suppe (Sonnen, Senec), andere sind sehr offen für Kooperation (Go-E, Fronius, E3DC, uvm..) das bleibt abzuwarten.
Garantieren kann ich dahingehend also nichts.
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optimizer
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Re: Bidirektionales Laden V2H

Beitrag von optimizer »

Danke für die schnelle Antwort.
Für den privaten Haushalt wäre meiner Meinung nach, eine Leistung von max. einem kW (vielleicht sogar unter 500 Watt) völlig ausreichend um den Eigenverbrauch in der Nacht zu optimieren und reduziert die Hardware-Kosten erheblich. Vielleicht reicht auch schon ein regelbarer Ausgang für einen kleinen OnGrid-Inverter oder für den PV-Wechselrichter?
Ich dachte, dass Problem liegt eher am "anzapfen" der Fahrzeugbatterie.
openWB
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Re: Bidirektionales Laden V2H

Beitrag von openWB »

Wenn du, theoretisch, direkt an die Batterie gehen würdest und per CAN Umsetzer die BMS Daten brauchbar für z.B. ein SMA Sunny Boy Storage 2.5 aufbereitest würde das gehen das dieser die EV Batterie nutzen kann.
Das ist aber alles andere als a) sicher b) leicht umzusetzen c) erlaubt.

Du musst also den "Umweg" über CCS/Chademo gehen.
Ergo die Kommunikation und auch die Lademöglichkeit darüber realisieren.
Entladen könnte man, wenn die Spannung schonmal außerhalb vom auto ist, theoretisch, mit einem Speicher WR (s.o.).

Da kommen aber noch weitere Probleme dazu:
Derzeit ist mir kein Hersteller von DC Ladegeräten bekannt die das unterbrechen der Ladung und dann wieder fortsetzen ohne zwischendurch abzustecken erlauben. Das ist zum PV Laden denkbar ungünstig.
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HandyCap87
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Re: Bidirektionales Laden V2H

Beitrag von HandyCap87 »

Ich interessiere mich auch sehr für dieses Thema.

Sehr wahrscheinlich wird die Leistungselektronik in den jeweiligen Autos verbaut sein, und per Kommunikation gesteuert. Nur so wären heutige Wallboxen eventuell kompatibel. Da gibt es erste Andeutungen von Auto Hersteller Sion (Auto noch in Planung). https://www.elektroauto-news.net/2021/s ... kw-wallbox

Die rechtliche Betrachtung fehlt da natürlich komplett.

Meine Meinung: WR im Auto + CCS Kommunikationserweiterung + neues Gesetz = V2H
aiole
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Re: Bidirektionales Laden V2H

Beitrag von aiole »

Ich denke, dass der VAG-Konzern die WR-Technik deutlich früher im EV hat als Sono (wurde für 2022 von VW schon angekündigt). Die Com-Erweiterung (PLC) übernimmt die neue "openWB Pro", aber das Hauptproblem sind steuerliche Aspekte (FA) und EVU. Das wird dauern, da hier Staat und Energielobby hochgradig involviert sind.
C7a
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Re: Bidirektionales Laden V2H

Beitrag von C7a »

Ist das nicht so das VW das nur per CSS Anschluss anbietet? Was bedeutet das es mit dem Typ 2 Kabel V2H (bei VW) nicht möglich ist oder liege ich da falsch
PV 22 Nord/Ost/Süd/West
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aiole
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Re: Bidirektionales Laden V2H

Beitrag von aiole »

Das ist m.E. noch nicht ganz klar von VW kommuniziert worden, ob AC oder DC. Ich habe es aus dem Sachverhalt abgeleitet, dass bi-direktionales Laden bei EV-Eignern mit Haus und PVA recht gut passen würde. Auch gibt es von MB schon Entwicklungen, wo AC-Laden volldigital über die CP-Leitung gesteuert wird.
Gero
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Re: Bidirektionales Laden V2H

Beitrag von Gero »

e3dc hat auch schon einen Prototypen gebaut. Bei denen ist es naturgemäß DC.

https://www.youtube.com/watch?v=ID1O7GcblTs
openWB-series2, openWB-Buchse, E3/DC S10pro+19.5kWh, 30kWp Ost-Süd, Model 3 und Ion
aiole
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Re: Bidirektionales Laden V2H

Beitrag von aiole »

Hier liest sich das, wie DC-WB, was teuer klingt, denn das Ladegerät würde dann sehr wahrscheinlich in der WB sitzen. Den OBC im EV braucht man ja extra, um normal AC zu laden.

Da lobe ich mir die neue oWB-Pro, die per AC (1p3p) lädt und nur die Kommunikation (PLC) in Anlehnung an CCS realisiert.
Interessant zu lesen, dass selbst VW die praktische Nutzung aufgrund der Regulatorien noch nicht kurzfristig sieht.

Quelle: Leipziger Volkszeitung 20/21.11.2021
Dateianhänge
VW-DC-WB_fuer_bidirektionales_Laden.jpg
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