Vorschlag: Zwei PV-Modi

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gorthon
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Vorschlag: Zwei PV-Modi

Beitrag von gorthon »

Hallo zusammen,

ich wollte mal nachfragen, ob der ein oder andere in der aktuellen Jahreszeit auch das Bedürfnis nach zwei verschiedenen PV-Modi bzw. -Konfigurationen hat, zwischen denen man umschalten kann. Hintergrund ist folgender:

- Im Sommer ist es normalerweise so, dass man mehr als genug PV-Strom produziert, d.h. ich will das Laden erst starten, wenn 3 kW Einspeiseleistung überschritten werden, da der Wirkungsgrad beim Laden dann wesentlich höher ist (und als Nebeneffekt so die Mittagszeit öfter mitgenommen wird und ich nicht an die 70%-Einspeise-Drossel komme).
- Im Winter ist es normalerweise so, dass insgesamt nicht genug PV-Strom produziert wird, um das Auto ohne Netzbezug zu laden. Deshalb soll das Laden ab 900 Watt Einspeiseleistung starten, da ich dann bei 1200 W Ladestrom immerhin 75% Eigenanteil habe, was bei meiner Einspeisevergütung in etwa die Grenze ist, aber der es sich lohnt, auch bei niedrigerem Wirkungsgrad zu laden.

Klar kann man das per Konfiguration ändern und zweimal im Jahr wäre das auch kein Problem. Nun gibt es aber im Winter auch sonnige Phasen (wie zur Zeit gerade) und im Sommer auch mal regnerische, und in den Jahreszeiten dazwischen muss man auch öfter zwischen diesen Szenarien wechseln.

Falls es dann in der Oberfläche Platzmangel gibt: Zwei alternative PV-Laden-Buttons zu haben, um leicht hin und her wechseln zu können, wäre mir ein vielfaches lieber als die Unterscheidung zwischen Stop und Standby, die ich nie brauche.

Wie sind die Meinungen dazu, bin ich der einzige, der das für nützlich hält?
aiole
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Re: Vorschlag: Zwei PV-Modi

Beitrag von aiole »

Ich brauche sowohl Stop als auch Standby (Nachtladen). PV wird im Winter mit "Min+PV" und im Sommer mit "PV" abgedeckt. Alles bestens.
gorthon
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Re: Vorschlag: Zwei PV-Modi

Beitrag von gorthon »

Wie ist denn der Wirkungsgrad deine Fahrzeugs bei min? Du lädst so im Winter ja viel mit min, bei einem Wirkungsgrad von 75% wie bei meinem Ioniq ist das u.U. teurer als wenn ich ganz ohne PV lade, dafür aber mit 5kW.
AlSi_8480
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Re: Vorschlag: Zwei PV-Modi

Beitrag von AlSi_8480 »

Unseren Smart haben wir im Winter viel mit "nur" 1,3 anstelle 3,6kW geladen. OK, nicht der Höllen-Unterschied, aber es reichte das wir nur mit PV-Strom laden konnten ohne Bezug. Unabhängig davon, dass er im Winter eh mehr Strom/km brauch (Batterieheizung, Fahrzeugheizung) haben wir keine nennenswerten grösseren Ladeverluste festgestellt.

Ich muss daher gestehen, das mir so eine Umschaltung zwischen Winter- und Sommerbetrieb ebenfalls gefallen würde. Allerdings würde zumindest ich hier ebenfalls viel manuell regeln, je nachdem ob viel/wenig Sonne, Regen oder Schnee da ist aber vor allem, wie die Wetterprognose für die nächsten Tage ist.
Bei einer Woche Dauerschnee wo vom Dach eh nichts kommt wird ohnehin nur mit Netzbezug geladen, da ist die Ladeleistung auch im tiefsten Winter völlig egal und wenn für den nächsten Tag Sonne angekündigt wird, wurde auch mal erst am Folgetag geladen (wenn es die Fahrzeugnutzung zuließ)

Das bringt mich damit aber zu der nächsten Frage: warum nicht eine Wetterprognose einbauen ;)

29,45 kWp PV an 2x Fronius Symo 15.0-3-M mit Fronius Smartmeter
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Thomas aus W
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Re: Vorschlag: Zwei PV-Modi

Beitrag von Thomas aus W »

AlSi_8480 hat geschrieben: Di Mär 02, 2021 7:19 am Das bringt mich damit aber zu der nächsten Frage: warum nicht eine Wetterprognose einbauen ;)
Obwohl es naheliegend erscheint ist es doch nicht besonders zielführend, weil Wolkenbildung sehr von den lokalen Gegebenheiten beeinflusst wird und Prognosen für ein konkretes Haus praktisch unmöglich sind, zumindest mit eriner Datenbasis, die öffentlich und kostenlos verfügbar wäre.

Beispiel ist mein eigener Standort. Die nächste Messstation von Meteomedia
wetterstationen.meteomedia.de, den dichtesten Messstationsnetz in D, ist ca 10km von meinem Haus entfernt und da kommt es gelegentlich vor, dass die Vorhersage zwar für die Messstation, aber nicht für mein Haus zu trifft.

Genau so kann man auch oft auf dem Wolken/Regenradar von Wetter.de sehen, dass die Wolkendecke sich in der Historie oft anders entwickelt, als die Prognose zeigte.

Und wie lange der Schnee auf Deiner PV liegen bleibt kann so eine Prognose gar nicht berücksichtigen...

Jetzt kann man einwenden, dass gelegentlich falsch liegen besser sei als gar nichts, aber meiner Meinung nach lohnt sich der Aufwand schlicht nicht.

bye
TW
aiole
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Re: Vorschlag: Zwei PV-Modi

Beitrag von aiole »

gorthon hat geschrieben: Di Mär 02, 2021 6:25 am Wie ist denn der Wirkungsgrad deine Fahrzeugs bei min? Du lädst so im Winter ja viel mit min, bei einem Wirkungsgrad von 75% wie bei meinem Ioniq ist das u.U. teurer als wenn ich ganz ohne PV lade, dafür aber mit 5kW.
Ich habe einen 1.Gen i3 mit 1-phasig 6...32A (1,34...7,4kW). Der Bordlader ist ziemlich effizient und nicht vergleichbar mit Chamäleonlader (Zoe, Smart ED4).
https://www.eqpassion.de/Effizienz_und_ ... kung_smart
Außerdem ist der Standby des i3 recht niedrig und ich bin Verfechter von "lange Schnarchladen", wenn kaum PV da ist oder nachts geladen wird. Ist netzschonender.

Bei einer Zoe muss die Strategie eher "Vollstrom" lauten, was bei normalen PV-Anlagen mit 6...10kWp hinderlich ist. Deshalb dort eher 1p und "Vollstrom" wählen.
VG

ps
Bei Prognose bin ich bei Thomas aus W. Ist m.E. überbewertet.
Viel wichtiger ist eine funktionierende Regelung, was oWB eindrucksvoll beweist.
AlSi_8480
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Re: Vorschlag: Zwei PV-Modi

Beitrag von AlSi_8480 »

Thomas aus W hat geschrieben: Di Mär 02, 2021 8:49 am
AlSi_8480 hat geschrieben: Di Mär 02, 2021 7:19 am Das bringt mich damit aber zu der nächsten Frage: warum nicht eine Wetterprognose einbauen ;)
Jetzt kann man einwenden, dass gelegentlich falsch liegen besser sei als gar nichts, aber meiner Meinung nach lohnt sich der Aufwand schlicht nicht.
Das mit der Wetterprognose wird noch lange Zukunftsmusik bleiben, denn auch meine nächste Messstation ist mehrere Kilometer weit weg und wegen Schnee auf PV kommt ja noch hinzu, wie steil das Dach ist oder ob man der Mensch manuell nach hilft den runter zu holen. Alles in allem sind das einfach zu viele Faktoren inkl. dem Faktor Mensch die eine Berechnung eigentlich unmöglich macht. Zudem stellt sich da auch die Frage, ob das die Aufgabe einer Wallbox sein muss die eigentlich ihre Kernkompetenz woanders hat.

Denke auch mit ein wenig manueller Steuerung kommt man im Winter ganz gut hin und ob man jetzt von Hand je nach Wetter zwischen Winter/Sommer umschaltet oder zwischen Sofort/PV/Min + PV macht letztendlich keinen Unterschied.

VG,
Simon

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yankee
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Re: Vorschlag: Zwei PV-Modi

Beitrag von yankee »

gorthon hat geschrieben: Di Mär 02, 2021 6:25 am Wie ist denn der Wirkungsgrad deine Fahrzeugs bei min? Du lädst so im Winter ja viel mit min, bei einem Wirkungsgrad von 75% wie bei meinem Ioniq ist das u.U. teurer als wenn ich ganz ohne PV lade, dafür aber mit 5kW.
Wie hast du das gerechnet? Bei meinem Ioniq vFL laut Daten von irgendwo aus dem Internet bei 6A Wirkungsgrad ca. 70%, bester Wirkungsgrad ab etwa 20A 85%. Heißt also mit 6A komplett voll laden = 28/0.7 = 40 kWh, bei maximaler Effizienz 28/0.85 = 32kWh. Angenommen der PV-Strom kostet 15cent, der Netzstrom 30cent, dann sind das 6 € gegen 9,60 €.

Und man kann auch Min+PV auf einen höheren Wert als 6A stellen...
Thomas aus W hat geschrieben: Di Mär 02, 2021 8:49 am[..]und Prognosen für ein konkretes Haus praktisch unmöglich sind[..]
AlSi_8480 hat geschrieben: Di Mär 02, 2021 9:54 amAlles in allem sind das einfach zu viele Faktoren inkl. dem Faktor Mensch die eine Berechnung eigentlich unmöglich macht.
Was habt ihr denn für Ansprüche an eure Vorhersage? Also ich mache das manuell. Ich schaue einfach wie die Wettervorhersage für den Tag ist, dann schaue ich im Log nach wann an vergangenen Tagen eine ähnliche Vorhersage war, gehe davon aus, dass der Ertrag in etwa gleich verlaufen wird und stelle dann die Ladeparameter entsprechend ein. Also mein üblicher Wunsch ist möglichst erst wenn 3,6 kW Überschuss da ist mit dem Laden anzufangen und auch aufzuhören, wenn ich wieder darunter falle. Aber wenn der Strom dafür nicht reicht, dann eben schon früher anfangen. Das klappt schon ziemlich gut, ist aber auch anstrengend. Wenn man das automatisieren könnte wäre das schick.

Ich bin zwar der Meinung, dass das durchaus möglich wäre, muss aber doch zugeben, dass das für so ein kleine Softwareprojekt wahrscheinlich einfach zu viel Aufwand ist. Hier wäre es cool einen herstellerübergreifenden Dienst einzurichten, der solche Prognosen erstellt.

Was ich aber cool fände, was auch einfacher sein sollte, wäre eine "was wäre wenn gewesen"-Funktion: Unter Logging/Graph sieht man ja schonmal wie genau in den letzten Tagen geladen wurde. Wenn man dann Einschaltschwelle, Verzögerung, Regelungpunkt etc. eingeben würde und eine Ausgabe erhält "mit diesen Einstellungen wären x kWh geladen worden, mit y kWh aus PV und z kWh aus dem Netz", dass wäre schon eine coole Sache, die dabei helfen würde sich an Einstellungen ranzutasten, die für einen selbst ganz individuell Sinn ergeben.
AlSi_8480 hat geschrieben: Di Mär 02, 2021 9:54 am Zudem stellt sich da auch die Frage, ob das die Aufgabe einer Wallbox sein muss die eigentlich ihre Kernkompetenz woanders hat.
Wo siehst du denn die Kernkompetenz einer Wallbox, wenn nicht darin möglichst effizient, kostengünstig und schonend das Auto voll zu laden?
AlSi_8480
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Re: Vorschlag: Zwei PV-Modi

Beitrag von AlSi_8480 »

yankee hat geschrieben: Mi Mär 03, 2021 8:50 am Wo siehst du denn die Kernkompetenz einer Wallbox, wenn nicht darin möglichst effizient, kostengünstig und schonend das Auto voll zu laden?
Na genau darin :D

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stefan684
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Re: Vorschlag: Zwei PV-Modi

Beitrag von stefan684 »

Man könnte ja schon so was machen wie:
Wenn für Mittag Sonne gemeldet ist, dann starte nicht Früh mit laden, sondern warte bis Mittag. Im worst case wird dann eben Mittag erst geladen und es kommt dann doch keine Sonne raus. Oder halt am nächsten Tag erst, je nachdem wie dringend eine Ladung ist.
So würde ich das zumindest extern lösen und damit die openWB triggern. Aber klar, das für mich selbst passend zu programmieren ist einfacher als es allgemeingültig zur Zufriedenheit aller Nutzer zu machen.
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