Vorschlag: Zwei PV-Modi

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gorthon
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Re: Vorschlag: Zwei PV-Modi

Beitrag von gorthon »

yankee hat geschrieben: Mi Mär 03, 2021 8:50 am
gorthon hat geschrieben: Di Mär 02, 2021 6:25 am Wie ist denn der Wirkungsgrad deine Fahrzeugs bei min? Du lädst so im Winter ja viel mit min, bei einem Wirkungsgrad von 75% wie bei meinem Ioniq ist das u.U. teurer als wenn ich ganz ohne PV lade, dafür aber mit 5kW.
Wie hast du das gerechnet? Bei meinem Ioniq vFL laut Daten von irgendwo aus dem Internet bei 6A Wirkungsgrad ca. 70%, bester Wirkungsgrad ab etwa 20A 85%. Heißt also mit 6A komplett voll laden = 28/0.7 = 40 kWh, bei maximaler Effizienz 28/0.85 = 32kWh. Angenommen der PV-Strom kostet 15cent, der Netzstrom 30cent, dann sind das 6 € gegen 9,60 €.

Und man kann auch Min+PV auf einen höheren Wert als 6A stellen...
Ich habe zur Berechnung mal ein xls erstellt, findet sich im Anhang, und man kann Wirkungsgrad, Energiepreise usw. frei einstellen. Bei meinem Ioniq FL mit 75% Wirkungsgrad bei 6A und 92% bei 20A ergibt sich bei einer Einspeisevergütung von 18 Cent folgendes Bild:

Kosten für 1 kW geladen bei PV-Anteil:
Ampere 6 20
0% 0.387 0.315
10% 0.372 0.303
20% 0.357 0.291
30% 0.343 0.279
40% 0.328 0.267
50% 0.313 0.255
60% 0.299 0.243
70% 0.284 0.232
80% 0.269 0.220
90% 0.255 0.208
100% 0.240 0.196

D.h. so lange bei Min+PV der PV-Anteil unter 50% liegt ist das Laden teurer als wenn ich mit 20A und reinem Netzstrom laden würde (meine 75% aus vorherigem Post waren grob überschlagen, tatsächlich sind es 50%).

Daher wäre meine Konfiguration im Winter: Laden starten, sobald über 50% PV zur Verfügung steht. Dazu Nachtladen auf einen Mindestwert, damit ich am nächsten Tag zur Arbeit und zurück komme.
Im Sommer, wenn auf die Woche gesehen immer mehr als genug Sonne da ist, wäre die Konfiguration, z.B. erst bei 3kW Überschuss zu starten. Damit lade ich dann bis zu 33% günstiger als im Winter.

Die Konfiguration, wann das PV-Laden starten und stoppen soll, regelmäßig zu ändern (gerade in den Übergangsjahreszeiten) ist aber ziemlich nervig, daher mein Vorschlag mit zwei Konfigurationen, zwischen denen man umschalten kann.
Also ich mache das manuell. Ich schaue einfach wie die Wettervorhersage für den Tag ist, dann schaue ich im Log nach wann an vergangenen Tagen eine ähnliche Vorhersage war, gehe davon aus, dass der Ertrag in etwa gleich verlaufen wird und stelle dann die Ladeparameter entsprechend ein.
Genau dieses manuelle Eingreifen sollte bei einer smarten Wallbox eben nicht erforderlich sein. Ich habe mir doch kein e-Auto angeschafft, damit ich dauernd irgendwelche Sachen konfigurieren und umschalten muss. Mit meinem Diesel habe ich einmal im Monat an der Tanke angehalten und das war's. Jetzt reicht es schon, dass man nach jedem Abstellen in der Garage den Stecker anschließen muss, da will ich doch nicht noch regelmäßig in der Config was anpassen müssen. Klar, am Anfang macht das mal Spaß, das zu optimieren und mit den ganzen Möglichkeiten zu spielen, aber auf die Dauer möchte ich eine Lösung, die vollautomatisch so lädt, wie es Sinn macht. Wenn ich dabei, je nach Wettervorhersage für die Woche, in den Übergangsjahreszeiten einmal wöchentlich zwischen Sommer-PV und Winter-PV am Display umschalten kann ist das vom Aufwand für o.g. 33% Einsparpotenzial ok. Wenn ich dazu jedes Mal die Config anpassen muss, was auch nicht am Box-Display geht sondern einen Browser erfordert, ist aber das Aufwandslimit überschritten, bzgl. dem was dauerhaft für das Laden eines e-Autos aus meiner Sicht vertretbar ist. Wenn du es, wie im Zitat geschrieben, auch in zwei Jahren noch durchziehst, jeden Tag gemäß der Wettervorhersage die Ladeparameter entsprechend einzustellen, dann Respekt! Ich würde meine Zeit dafür nicht dauerhaft aufwenden wollen.
Dateianhänge
Wirkungsgrad_Kosten_PV-Anteil.xlsx
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MichaO
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Re: Vorschlag: Zwei PV-Modi

Beitrag von MichaO »

yankee hat geschrieben: Mi Mär 03, 2021 8:50 am Wie hast du das gerechnet? Bei meinem Ioniq vFL laut Daten von irgendwo aus dem Internet bei 6A Wirkungsgrad ca. 70%, bester Wirkungsgrad ab etwa 20A 85%.
Hast Du für das "Irgendwo" vernünftige Quellen? Ich hätte nicht gedacht, dass der Wirkungsgrad so schlecht wird un hätte Interesse an Daten für den Kona (alt 1-ph und neu 3-ph)
gorthon
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Re: Vorschlag: Zwei PV-Modi

Beitrag von gorthon »

Bei mir hatte jemand in einem anderen Forum gemessen und Wirkungsgrade zwischen 75% und 92% ermittelt.


Um meinen Vorschlag nochmal etwas zu korrigieren: Vielleicht macht es mehr Sinn, das eine Nummer größer anzugehen, statt zwei verschiedene PV-Modi zu haben (bzw. 3, wenn man Min+PV mitzählt): Warum nicht gleich zwischen mehreren Konfigurationen umschalten können? Bei meiner Heizung ist es zum Beispiel so, dass ich 3 Speicherslots für Konfigurationen habe (Wassertemperatur, Schaltzeiten, Heizkurve etc.: Die Gesamtheit aller Einstellungen wird in einem Konfigurationsslot gespeichert. Ich kann dann z.B. die Config von Slot 1 auf Slot 2 kopieren und dann bei Slot 2 ein paar Änderungen vornehmen). Im Winter habe ich z.B. Konfiguration 1, im Frühjahr schalte ich dann auf Konfiguration 2, dann brauche ich nicht jedes Mal die Einstellungen einzeln anzupassen.

Ginge bei openWB doch wahrscheinlich ähnlich, ich denke mal, die Konfiguration wird auch irgendwo gesammelt gespeichert. Wenn man hier einfach (einfach=am Display) zwischen mehreren Konfigrationen hin- und herschalten könnte, dann wäre damit nicht nur mein Problem gelöst, sondern es ließen sich auch alle anderen Einstellungen schnell wechseln, denn da gibt es bestimmt noch mehr Szenarien. Auf Anhieb fällt mir z.B. ein, dass man an der openWB zwei Fahrzeuge wechselnd anschließt, die je ein anderes SoC-Modul benötigen.
yankee
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Re: Vorschlag: Zwei PV-Modi

Beitrag von yankee »

gorthon hat geschrieben: Do Mär 04, 2021 11:55 am Ich habe zur Berechnung mal ein xls erstellt
Cool, danke für das Teilen.
MichaO hat geschrieben: Do Mär 04, 2021 1:12 pm Hast Du für das "Irgendwo" vernünftige Quellen?
Die habe ich aus der EVNotify-Telegram-Gruppe. Der User, der die Daten gepostet hat, hatte sich damit offensichtlich viel Arbeit gemacht, aber unter welchen Bedingungen etc. weiß ich leider auch nicht.
gorthon hat geschrieben: Do Mär 04, 2021 1:24 pm Warum nicht gleich zwischen mehreren Konfigurationen umschalten können?
Das wäre zu einfach :-D. Ich glaube es wird ein größeres Arbeitspaket sein das umzustellen. Eine Menge Zeug ist im Quelltext irgendwo hard-gecodet. Das ist keine gute Idee, aber nun ja. Aber vielleicht ist das was für die openWB2.0. Sowas habe ich auch schon in den Vorschlagsthread da geschrieben.
aiole
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Re: Vorschlag: Zwei PV-Modi

Beitrag von aiole »

gorthon hat geschrieben: Do Mär 04, 2021 1:24 pm Um meinen Vorschlag nochmal etwas zu korrigieren: Vielleicht macht es mehr Sinn, das eine Nummer größer anzugehen, statt zwei verschiedene PV-Modi zu haben (bzw. 3, wenn man Min+PV mitzählt): Warum nicht gleich zwischen mehreren Konfigurationen umschalten können? Bei meiner Heizung ist es zum Beispiel so, dass ich 3 Speicherslots für Konfigurationen habe (Wassertemperatur, Schaltzeiten, Heizkurve etc.: Die Gesamtheit aller Einstellungen wird in einem Konfigurationsslot gespeichert. Ich kann dann z.B. die Config von Slot 1 auf Slot 2 kopieren und dann bei Slot 2 ein paar Änderungen vornehmen). Im Winter habe ich z.B. Konfiguration 1, im Frühjahr schalte ich dann auf Konfiguration 2, dann brauche ich nicht jedes Mal die Einstellungen einzeln anzupassen.

Ginge bei openWB doch wahrscheinlich ähnlich, ich denke mal, die Konfiguration wird auch irgendwo gesammelt gespeichert. Wenn man hier einfach (einfach=am Display) zwischen mehreren Konfigrationen hin- und herschalten könnte, dann wäre damit nicht nur mein Problem gelöst, sondern es ließen sich auch alle anderen Einstellungen schnell wechseln, denn da gibt es bestimmt noch mehr Szenarien. Auf Anhieb fällt mir z.B. ein, dass man an der openWB zwei Fahrzeuge wechselnd anschließt, die je ein anderes SoC-Modul benötigen.
armer Support.....Allein aus dem Grund ist das aktuell keine gute Idee.
OWB muss zumindest in der Simple-Konfig einfach bleiben, so dass es auch noch meine Mutter bedienen kann.
In oWB 2.x mit vermutliich extra Expertenmodus sieht es dann anders aus als in v1.x. Da werden dann aber auch manche Dinge von Haus besser.

btw
Am Anfang von oWB wurde sehr hart um jeden Menüpunkt auf der Startseite gerungen, um das so schlank wie möglich zu gestalten. Aber auch damit gibt es bei Neueinsteigern schon genug Fragen.
yankee
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Re: Vorschlag: Zwei PV-Modi

Beitrag von yankee »

aiole hat geschrieben: Do Mär 04, 2021 11:36 pm OWB muss zumindest in der Simple-Konfig einfach bleiben, so dass es auch noch meine Mutter bedienen kann.
Nur weil man mehrere eigene Lademodi definieren KANN heißt das ja nicht, dass deine Mutter das auch muss.
aiole
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Re: Vorschlag: Zwei PV-Modi

Beitrag von aiole »

Sie darf jedoch nicht mit weiteren Optionen "belastet" werden. Allein die vergrößerte Auswahl ist für manche Nutzer ein Problem.
In einem Expertenmodus ist das kein Thema - da geht alles.
HorstBlass
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Re: Vorschlag: Zwei PV-Modi

Beitrag von HorstBlass »

@gorthon

Ich denke gerade über Deinen Beitrag, die Excel Tabelle und die Schlüsse daraus nach:

Egal wie hoch Dein PV Anteil am Ende ist, jede kWh, die Du aus dem PV Strom auch mit dem schlechten Wirkungsgrad in das eAuto lädst, kostet 19,6 Cent. jede kWh, die Du aus dem Netzbezug ziehst, kostet deutlich mehr.

Hinzu kommt, nach meine geringen bisherigen Verständnis, dass die Lebensdauer einer, mit hohem Strom betankten Batterie sinkt.

Übrigens ist die aktuelle Einspeisevergütung bei mir 8 Cent fix und nicht 18 wie bei Dir, bei steigenden Strompreisen.
In Grunde mache ich heute mit einer Einspeisung 3 Cent Verlust, denn die Kosten einer kWh sind irgendwo knapp bei 11 Cent.

Das führte bei mir zur Überlegung, dass eine möglichst hohe Autarkie das Ziel sein muss. Aber das Batteriethema ist bekanntermaßen echt schwierig.
60 x Shanghai JA Solar JAM60S10-340MR (1000V) 20,4 kWp O/W
Kostal SEM, 2xPlenticore Plus 8.5, BYD HVS 20,4 kWh
OpenWB Duo 2020 mit 2 x 22 kW, TeslaY+MB250ED
yankee
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Re: Vorschlag: Zwei PV-Modi

Beitrag von yankee »

HorstBlass hat geschrieben: So Mär 07, 2021 1:26 amHinzu kommt, nach meine geringen bisherigen Verständnis, dass die Lebensdauer einer, mit hohem Strom betankten Batterie sinkt.
Alles was ich bisher gesehen habe, was sich mit der Lebensdauer beschäftigt dreht sich um deutlich größere Zahlen. Also die Idee, dass mehr als 1C (also ein Ladestrom mit dem die Batterie in einer Stunde voll wäre) nicht so gut für die Batterie sei kenne ich. Vielleicht kann man auch bei den vollen 22kW die mit der openWB theoretisch möglich sind schon über Verschleiss reden. Aber hier ging es ja um die Frage ob man mit 1,3kW oder 2,3kW laden sollte. Nach meinem bisherigen Kentnissstand wird das keinen Unterschied machen. Allerdings habe ich auch noch nichts genaueres zu dem Thema gefunden, also wenn du da mehr wissen solltest würde mich das interessieren.
HorstBlass hat geschrieben: So Mär 07, 2021 1:26 amDas führte bei mir zur Überlegung, dass eine möglichst hohe Autarkie das Ziel sein muss.
Nun ja, ein Thema ist noch an der Seite: Wenn wir mal das finanzielle an die Seite tun und an das ökologische Thema denken: Dann wäre es nie sinnvoll nicht im Optimum zu laden, denn Strom ist eine wertvolle Ressource und sollte nicht verschwendet werden. (Anders sieht es natürlich aus, wenn das Haus eine schlechte Zuleitung hat und dort viel Verlust zu erwarten ist...)
gorthon
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Re: Vorschlag: Zwei PV-Modi

Beitrag von gorthon »

HorstBlass hat geschrieben: So Mär 07, 2021 1:26 am Egal wie hoch Dein PV Anteil am Ende ist, jede kWh, die Du aus dem PV Strom auch mit dem schlechten Wirkungsgrad in das eAuto lädst, kostet 19,6 Cent. jede kWh, die Du aus dem Netzbezug ziehst, kostet deutlich mehr.
Klar, PV-Strom ist günstiger als importierter Strom, das war mir ja auch vorher klar. Hat aber nicht direkt etwas mit dem Thema unterschiedliche Sommer/Winter-Konfigurationen zu tun.

HorstBlass hat geschrieben: So Mär 07, 2021 1:26 am Hinzu kommt, nach meine geringen bisherigen Verständnis, dass die Lebensdauer einer, mit hohem Strom betankten Batterie sinkt.
A) Gibt es dazu keine genauen Werte und b) ist das mir und vielen anderen im egal, wenn sie nicht Eigentümer, sondern nur Besitzer des Fahrzeuges sind. Bei der derzeitigen Marktsituation holt man sich ein eAuto ja am besten als Leasing mit BAFA. Firmenwagenfahrern ist es auch egal.
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