DC Fehlerstromüberwachung plus Kabel durch den Garten verlegt

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mrinas
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DC Fehlerstromüberwachung plus Kabel durch den Garten verlegt

Beitrag von mrinas »

Hallo zusammen,

ich dachte ich hätte das mit dem Fehlerstromschutz nun endlich verstanden, mit dem aktualisierten Shop und den Varianten Standard, S+ und custom komme ich nun aber doch wieder durcheinander. Versuch' mal mein Wissen aus der Elektrolehre (lang lang ists her...) zu reaktivieren.

Meine Situation:
  • Zum Sommer hin brauche ich einen Ladepunkt, so gegen Ende des Jahres noch einen zweiten.
  • 1p/3p Umschaltung wg. PV-Anladung
  • Beide Ladepunkte mit eigenem Zähler, einer privat, der andere auch geschäftlich genutzt.
  • Der eine Ladepunkt kommt in die Garage, der andere auf den Stellplatz, ca. 6m entfernt. Auf halber Strecke steht das Gartenhaus, hier könnte ich die WB installieren falls das in der Garage nicht klappt - muss ich mir mal überlegen. OpenWB Duo oder OpenWB + Sattelite? vermutlich beides möglich, nimmt sich vermutlich eh' nicht viel
  • Stromversorgung aus dem Haus muss durch den Garten gehen, Leerrohr ist bereits verlegt. Brauche daher zwingend einen FI in der Verteilung um das Kabel Verteilung -> Garten -> Garage gegen Fehlerstrom absichern zu können.
  • Mein Plan war es in der Tat beide Ladepunkte über eine Anbindung in Richtung Verteilung abzubilden, keine separaten Stromkreise - damit kann ich persönlich gut leben.
Hier geht's nun los: Bisher hatte ich verstanden dass die OpenWB einen optionalen DC-Fehlerstromschutz bietet. Somit könnte ich einen Typ-A FI in der Verteilung setzen und den Gleichstromschutz aus der OpenWB beziehen. Das wäre optimal, nach meinem Verständnis entsteht der mögliche DC Fehlerstrom ja im Auto und wird dann durch in der OpenWB erkannt und die Stromzufuhr gestoppt. Der Typ-A FI im Verteiler schützt die Leitung und denjenigen der mit dem Spaten das Kabel trifft. Soweit alles gut.

Im Shop steht nun aber Typ-B FI, ist das nun tatsächlich ein vollständiger Typ-B FI oder 'nur' die Gleichstromschutzgeschichte? Den Typ-B FI in die Verteilung setzen macht ja auch wenig Sinn, dann fließt der (theoretische) Gleichstromfehler ja bereits durch den Garten und wäre dort (wiederum auch höchst theoretisch, schon klar) nicht abgesichert da die Strecke Ladepunkt -> Garten noch nicht durch den Typ-B FI in der Verteilung erfasst wird. Dahinter steckt die Annahme dass der Gleichstromfehler aus dem Auto & Akku heraus erzeugt wird, also nicht erst aus dem Netz kommen muss.

Helft mir, was sollte ich machen - oder habe ich schlicht einen Denkfehler?
Zuletzt geändert von mrinas am So Mär 01, 2020 12:47 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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aiole
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Re: DC Fehlerstromüberwachung plus Kabel durch den Garten verlegt

Beitrag von aiole »

Moin,
es wird schon immer ein "echter" Fi-B in den openWB verwendet (kein elektronischer DC-Sensor) und diesem Fi-B darf KEIN Fi-A vorgeschaltet sein (Thema Selektivität).

Am besten, Du erstellst mal eine Handskizze und stellst diese hier ein. Das erleichtert das Auswählen der korrekten Lösung ungemein.
VG aiole
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mrinas
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Re: DC Fehlerstromüberwachung plus Kabel durch den Garten verlegt

Beitrag von mrinas »

das ging fix, sehr gerne doch!
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Re: DC Fehlerstromüberwachung plus Kabel durch den Garten verlegt

Beitrag von openWB »

Außer der Namensgebung und der Duo hat sich nichts geändert.
openWB und satellit haben jeweils ihren Fi integriert.
Jede Zuleitung zum Ladepunkt benötigt nur eine Sicherung(16/32A) und keinen Fi.
Sprich in der Garage eine kleine UV mit den jeweiligen Sicherungen für die Ladepunkte
Bei der Duo kommen die 2x Fi in die Unterverteilung. Deshalb hat sie auch 2 Zuleitungen.
Supportanfragen bitte NICHT per PN stellen.
Hardwareprobleme bitte über die Funktion Debug Daten senden mitteilen oder per Mail an support@openwb.de
aiole
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Re: DC Fehlerstromüberwachung plus Kabel durch den Garten verlegt

Beitrag von aiole »

=> Deine gelbe Zuleitung braucht keinen Fi-B-Schutz, da dieser separat von den Fi-Bs der openWP-LP abgefangen wird.

Ein FiA am Hausanschlussabzweig darf nicht sein, da die beiden Fi-B dahinter hängen würden.
Wenn in der Garage weitere normale Verbraucher sitzen, so müssen die von der Garagen-UV mit eigenem LS/Fi-A abgesichert werden. Bei einphasig gibt es mittlerweile LS/Fi-A als 1 TE kombiniert.

! Ich bin kein Elektriker - nur Inschenör !

VG aiole
zimberg44
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Re: DC Fehlerstromüberwachung plus Kabel durch den Garten verlegt

Beitrag von zimberg44 »

Was ist mit "Thema Selektivität" gemeint?

Gibt es einen Link dazu?
openWB Charge Controller Ver. 1.9.227 auf Pi 4 (buster) - go-eCharger Ver. 040.0 an ca. 35m-Leitung und 3x25A FI-LS Typ-A - WR: Fronius Symo Ver. 3.16.7-1 Modbus TCP - EVU: smartPi MQTT/Node-RED - BEV: Renault Zoe R110 Zen 2020
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mrinas
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Re: DC Fehlerstromüberwachung plus Kabel durch den Garten verlegt

Beitrag von mrinas »

vielen Dank euch!
Ein FiA am Hausanschlussabzweig darf nicht sein, da die beiden Fi-B dahinter hängen würden.
Genau das ist ja mein Thema, ich würde mich deutlich besser fühlen wenn ein FI im Hausanschluss wäre. Sonst liegt das Kabel ohne FI Schutz im Garten. Wenn man jemand das Kabel mit dem Spaten erwischt oder trotz passendem Erdkabel die Isolierung mal nicht mehr passt, aus welchem Grund auch immer, hat man da ein durchaus erhebliches Problem da der Fehlerstrom nicht erkannt wird und der Personenschutz somit nicht mehr gegeben ist.

Selektivität kann ich nachvollziehen. Nachdem keine weiteren Verbraucher drauf sind sehe ich das weniger kritisch, zumal ich erwarten dass sich die FIs in Reihe gegenseitig negativ beeinflussen, jedoch kann nicht sicher vorhersagen welcher der FIs bei einem AC Fehlerstrom auslöst. .
Und fürs Protokoll, das ist meine ganz persönliche Meinung und insbesondere KEIN Aufruf für andere das so zu tun noch steht das zwingend in Einklang mit einschlägigen Normen. Im Zweifel den Elektriker des Vertrauens befragen.

Ihr habt mir weitergeholfen, ich denke ich habe einen Plan wie ich hiermit umgehe.
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Re: DC Fehlerstromüberwachung plus Kabel durch den Garten verlegt

Beitrag von aiole »

Ich bin jetzt kein Elektriker, aber es wäre mit neu, dass jede UV, die vom HAK abgeht, dort mit Fi-A abgesichert sein muss. Dass die Endstromkreise abgesichert sein sollten, ist dagegen unstrittig.

Die "dicken" UV-Zuleitungen müssen natürlich normgerecht verlegt sein. Ungeschützte Leitungen in Spatennähe - sprich nicht tief genug - sollte man nicht mit Fi-A lösen, sondern an der Wurzel. Das ist allerdings nur meine Meinung ;) .

VG aiole
zimberg44
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Re: DC Fehlerstromüberwachung plus Kabel durch den Garten verlegt

Beitrag von zimberg44 »

Mit der sogenannten SelektivitätIch sehe ich bei allen Ladern ein Problem, welche an eine Steckdose (CEE, Schuko, oder andere) angeschlossen werden: Denn Steckdosen müssen i.A. über einen FI (typ A) abgesichert werden und ein solcher sollte wegen der Selektivität offenbar nicht vor einem FI typ B geschaltet werden, welcher sich aber in vielen Ladern befindet. https://de.wikipedia.org/wiki/Fehlerstr ... it%C3%A4t

Durch Ersatz des LS-FI typ A durch LS würde die Selektivität eingehalten aber die Steckdose würde dann (wohl verbotenerweise) über keinen FI mehr verfügen. Lösung: Lader (ohne Steckdose) direkt an die Leitung hängen, was zulässigerweise ohne LS-FI typ A geht. Dann wären die Lader aber nicht mehr mobil einsetzbar.

Kennt jemand eine andere Lösung? Und ist die Selektivität wirklich ein Problem?
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