Automatische Umschaltung - was ist das und braucht man das?

thesorrow101
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Re: Automatische Umschaltung - was ist das und braucht man das?

Beitrag von thesorrow101 »

zimberg44 hat geschrieben: So Okt 18, 2020 11:04 am Nein, einphasig bekommst Du wegen der Schieflastbegrenzung nur max. 16A/3.7kW (oder 20A/4.6kW) geladen!

7.6kW geht bei gewissen Zoe dreiphasig mit 3x11A=33A=7.6kW. Darunter geht es dreiphasig meist gar nicht! Und ja, zwischen 16A und 33A kann man eine Zoe meist nicht laden. Ev. laden die neueren Zoe dreiphasig unter 3x11A, was für PV-Laden ein wenig besser wäre.

Aber einzig die Phasenumschaltung und Laden mit 6A je Phase führt zu einer möglichst optimalen Ladung mit eigenem PV-Strom. Da kann von (1x16)16A einphasig auf (3x6)18A dreiphasig fast stufenlos umgeschaltet werden. Dies alles geht aber auch bei einer neueren Zoe nicht automatisch.
Also sorry, dann muss ich nochmal nachfragen. Ich will prinzipiell nur PV laden. Und das dann eben wie oben erwähnt einphasig. Hat der Netzbetreiber da ein Mitspracherecht?

Wenn ich mit Netzbezug laden will, dann ist mir einphasig egal. Dann will ich alle drei Phasen auf Volllast weil ich die Karre dann ja brauche und zwar zügig. Aber da habe ich ja keine Probleme mit der Schieflast?

Mein ZOE ist nagelneu, ist Anfang Oktober gekommen.
zimberg44
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Re: Automatische Umschaltung - was ist das und braucht man das?

Beitrag von zimberg44 »

Der Netzbetreiber hat deshalb ein Mitspracherecht, weil er die Stabilität des Stromnetzes sicherstellen muss. Gewisse (wenige?) Netzbetreiber verzichten offenbar darauf.

Das Mitsprachrecht geht soweit, dass ab einer gewissen PV-Leistung zwingend 3-phasig dauerhaft eingespiesen bzw. dauerhaft bezogen werden muss. Oft liegt diese Grenze bei 16A, manchmal bei 20A.

Du hast eine PV-Anlage mit offenbar ca. 10kWp, also ca. 44A, weshalb Du wohl ziemlich sicher dreiphasig - auf jeder Phase ca. 15A/3.33kW) einspeisen musst. Würdest Du einphasig einspeisen und im Sommer gerade kein EV laden, würdest Du einphasig wohl eine Schieflast von ca. 44A produzieren.
Phase 1 -10.0kW
Phase 2 0 kW
Phase 3 0 kW

Bei dreiphasiger Einspeisung von 10kW (-3.3kW je Phase) und einphasiger Ladung des EV mit 7.3kW würde die Schieflast 7.3kW (32A) betragen.
Phase 1 +4.0kW
Phase 2 -3.3kW
Phase 3 -3.3kW

Um die Stabilität im Stromnetz sicherzustellen, dürfen Netzbetreiber dies unterbinden/verbieten bzw. dadurch begrenzen, dass einphasig nur bis zu 16A (oder 20A) eingespiesen, WP betreiben oder auch EV geladen werden dürfen.

Die Unlogik liegt darin, dass bei gewissen Konstellationen (Elektrobackofen, Elektroherd, Elektroheizungen, etc.) durchaus grössere Schieflasten entstehen, welche der Netzbetreiber mit entsprechendem Aufwand ausgleichen muss. Bei vorgenannten Elektroverbraucher lässt sich das Schieflastproblem meist damit lösen, dass die grossen Verbraucher möglichst auf alle 3 Phasen verteilt angeschlossen werden. Diese Elektroverbraucher ziehen meist aber eben nicht stundenlang Strom, wie es bei der Einspeisung, beim EV-laden oder bei WP oft der Fall ist, weshalb es eben doch eine gewisse Logik hat.
openWB Charge Controller Ver. 1.9.227 auf Pi 4 (buster) - go-eCharger Ver. 040.0 an ca. 35m-Leitung und 3x25A FI-LS Typ-A - WR: Fronius Symo Ver. 3.16.7-1 Modbus TCP - EVU: smartPi MQTT/Node-RED - BEV: Renault Zoe R110 Zen 2020
Nasdero
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Re: Automatische Umschaltung - was ist das und braucht man das?

Beitrag von Nasdero »

Ganz ehrlich zimberg44, erst einmal lesen was er fragt und dann wo holst du dein halbwissen her?

VDE-AR-N 4105
2. Anschlusskriterien und zulässige Schieflast
In puncto Schieflast werden die Anschlusskriterien klarer: Es gilt eine generelle Grenze von 4,6 kVA pro Phase, die bisher gegebene Möglichkeit, bis zu 110 Prozent dieser Leistung einphasig einzuspeisen, entfällt. Damit ergibt sich eine maximale Anlagenleistung von 13,8 kVA aus einphasigen und ungekoppelten Wechselrichtern (3 x 4,6 kVA). Bei größeren Anlagen muss daher mindestens der über 13,8 kVA hinausgehende Teil der Leistung mit dreiphasigen Geräten ausgelegt werden, wobei auch eine kommunikative Kopplung einphasiger Wechselrichter zulässig ist. Umgekehrt lassen sich auch größere dreiphasige Anlagen mit einphasigen und ungekoppelten Geräten ergänzen, solange deren Summenleistung pro Phase 4,6 kVA nicht überschreitet.
thesorrow101 hat geschrieben: Mo Okt 19, 2020 8:18 am
@thesorrow101 Solange du nicht auf eine Phase mehr als 4,6kW beziehst für dein Wallbox, hat der Netzbetreiber nichts zu melden, wenn deine PV auf einer Phase mehr schafft (was ich nicht glaube), dann beziehst du nichts für die Wallbox, aber 32A schafft mein ~20kWp Anlage nicht, ich prodzuiere bei 100% 13,8kW auf der AC seit, also pro WR 4,6kW, macht 20A. Der Zoe läd im Moment mit ~7kW was ~32A entspricht, 12A davon beziehe ich, 20A davon produziere ich selber, sind also 2760W die ich vom Netzbetreiber über die eine Phase (bei mit L3) beziehen, das juckt den NULL!!! Ich speise aber gleichzeit auf L1 & L2 ein, so wird das saldiert, d.h. die 2760W zahle ich nicht, da ich viel mehr einspeise.
zimberg44
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Re: Automatische Umschaltung - was ist das und braucht man das?

Beitrag von zimberg44 »

Achtung: Nicht überall gilt VDE-AR-N 4105.

Es gibt unterschiedliche Interpretationen (und Vorgaben) je nach Netzbetreiber.

Hinter der Saldierung auf dem Zähler steht eine Leistung des Netzbetreibers, weshalb dieser dann eben doch was zur Schieflastgrenze zu sagen hat (->UPFC).

Es scheint so, als würde Nasdero davon ausgehen, dass Schieflast nur den Strombezug auf einer bestimmten Phase betreffen würde. Schieflast bezieht sich in der Regel aber nicht auf eine einzelne Phase, sondern auf die "ungleichmässige Belastung von Aussenleiter", wobei in der Praxis die 3 Aussenleiter des Dreiphasenwechselstromnetzes von Relevanz sind.
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Nasdero
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Re: Automatische Umschaltung - was ist das und braucht man das?

Beitrag von Nasdero »

zimberg44 hat geschrieben: Mo Okt 19, 2020 1:04 pm Es scheint so, als würde Nasdero davon ausgehen
Unterstell du mir bitte nicht wovon ich ausgehen, denn auch da liegst du daneben. Wenn du alleien schon so einen schwachsinn schreibst wie "
Du hast eine PV-Anlage mit offenbar ca. 10kWp, also ca. 44A, weshalb Du wohl ziemlich sicher dreiphasig - auf jeder Phase ca. 15A/3.33kW) einspeisen musst. " dann disqulifizierst du dich automatisch selber. Und ich komme wieder zu meiner vor einiger Zeit geschriebenen Meinung, dich am besten zu ignorieren, schade ist nur, das du hier Leuten Ratschläge gibst mit deinem halbwissen und noch nicht einmal in der Lage bist die Frage richtig zu lesen von dem Fragenden.
Komisch das ich 10kWp mit 2 WR über 2 Jahre in Betrieb hatte und das von der Syna so abgesegnet wurde, da hat die Syna sich wohl vertan....
zimberg44
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Re: Automatische Umschaltung - was ist das und braucht man das?

Beitrag von zimberg44 »

Eigenartig, wie Nasdero gereizt reagiert ...

Hier im Forum versuche ich nicht eine Einzelmeinung zu einer besonderen Konstellation zu verbreiten und Stelle meine Meinung nicht als absolut dar, sondern ich versuche i.A. gültige Informationen zu liefern, wie eine Wallbox sicher und zukunftssicher betrieben werden kann. Und die "Syna" ist bei mir kein Gott, welcher das Mass aller Dinge beim "absegnen" ist.

Eine besondere Konstellation und der Betrieb an der Grenze gewisser technischen Spezifikationen ist für niemand hilfreich, welcher sich ein Bild davon machen will, welche Entscheide er beim Bau seiner Anlage machen soll. Der Bau ohne hinreichend Reserve kann später sehr teuer werden.

Und ja, um auf die ursprüngliche Frage zurück zu kommen, ich empfehle mind. 5x6mm2 für die Zuleitung zu einer Wallbox und hier im Forum werden viele dieser Empfehlung zustimmen. Diese Empfehlung gibt bei besonders langen Leitungen (>30m) und bei besonders knappen Spannungen in der Unterverteilung nicht.

Die Frage ist i.Ü ob Du überhaupt gemeint warst, als ich mich zu einer 10kWp-Anlage geäussert habe ...
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Re: Automatische Umschaltung - was ist das und braucht man das?

Beitrag von BennyK »

Ich hoffe meine Frage passt in dieses Topic. Ich habe eine 22 KW Duo Wallbox. Lade damit ein Tesla Model 3 und habe mich gerade mal am PV Laden probiert. Habs auf automatisch stehen. Läuft bei diesem Wetter 1 phasig bis 32A.... ist das aufgrund der Schieflast so ok? Hatte mal was von 4,6 kW (20A) gelesen.... es hat alles prima geklappt, ich wollte es nur verstehen ob beim 3 Phasen WR da nicht 3 Ph. laden besser ist.... Das Model 3 hat es auf jeden Fall ohne Probleme bis 7,4 KW angenommen.... die PV Leistung war nun nur kurz drüber so dass er nicht umgeschaltet hatte auf 3 phasiges Laden.
22,75 kWp PV - openWB Duo - Tesla Model 3 Performance - Mini Cooper SE
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Re: Automatische Umschaltung - was ist das und braucht man das?

Beitrag von LutzB »

Ob das so ok ist, kann Dir nur Dein Netzbetreiber sagen. In Deinem Einspeise- oder Hausanschlussvertrag sollte das erwähnt werden.
Die automatische Umschaltung berücksichtigt die zulässige Schieflast, wenn es dort eingestellt ist.
BennyK
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Re: Automatische Umschaltung - was ist das und braucht man das?

Beitrag von BennyK »

Hallo,

ich habe keine Angaben dazu gefunden weder im Vertrag noch im Netz. Theoretisch wenn ich 3 Großgeräte laufen lasse wie Waschmaschine, Trockner, Geschirrspüler, Air Fryer habe ich ja auch über 7kW Verbrauch auf einer Phase.... ist ja nix anderes als wenn kurz das Auto über 20A laden würde auf einer Phase...

Ich habe beides mal probiert, 32A Laden einphasig ist beim PV Laden besser und das Auto macht es mit. Mich interessiert, ob es neben dem ggf. Netzproblem der Schieflast noch andere technische Nachteile gibt z.B. Langlebigkeit der eigenen Technik oder der Elektronik im Auto? Leider schaltet die Box selten auf 3 Phasen um , zumindest habe ich es bei dem wechselhaften Wetter noch nicht gesehen, also hört es bei 20A auf obwohl 32A verfügbar wäre laut PV...

Wie handhabt Ihr das?
22,75 kWp PV - openWB Duo - Tesla Model 3 Performance - Mini Cooper SE
zimberg44
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Re: Automatische Umschaltung - was ist das und braucht man das?

Beitrag von zimberg44 »

Von der Wallbox und vom EV her ist einphasiges Laden mit bis zu 32A meist völlig unproblematisch.

Einzig Dein Netzbetreiber könnte was dagegen haben, wenn stundenlang nur auf einer Phase soviel Strom bezogen wird, wie es beim Laden von EV eben vorkommt (und Nachbarn allenfalls dann noch dasselbe tun). Dann wird es für den Netzbetreiber teuer, die Systeme hinzustellen, welche das ausgleichen.

Der Strombedarf beim Laden eines EV ist nicht wirklich vergleichbar mit demjenigen von Haushaltgeräte wie Waschmaschine, Trockner und Geschirrspüler etc. Denn diese Geräte beziehen meist nur einige Minuten lang viel Strom, ein Trockner auch schon mal 1-2 Stunden lang (aber wohl eher nur ca. 2kW). In der Regel werden diese (einphasigen) Geräte auch nicht auf derselben Phase betrieben, worauf "netzfreundliche" Elektriker oder Elektroplaner schauen. Oft werden insbesondere in der Küche Elektrokochherd, Backofen, Steamer etc. absichtlich auf unterschiedlichen Phasen angeschlossen.

Grosse Verbraucher im Haushalt, wie etwa Wärmepumpen, welche regelmässig oder über längere Zeit viel Strom beziehen, müssen je nach Netzbetreiber auch schon mal dreiphaisg angeschlossen werden; dito für Wechselrichter. Es sind also nicht nur Wallboxen betroffen.

Aus technischer SIcht, musst Du Dir aber keine Gedanken machen. Solange Dein Netzbetreiber keine Vorschriften macht oder durchsetzt und Deine Wallbox angemeldet ist, kannst Du ruhig schlafen.
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