Meine openWB Odyssee (aber selber dran Schuld :) )

OpenWB nachgebaut?
Bericht über die Umsetzung hier rein!
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Jarry
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Meine openWB Odyssee (aber selber dran Schuld :) )

Beitrag von Jarry »

So Tach erstmal,
Nachdem mich snaptec mal wieder dran erinnert hat, dass ich doch mal ne Story liefern "wollte", beuge ich mich mal meinem Schicksal :)

Angefangen hat alles im Juni 2018 (Bestellung Hyundai Kona). Man fing an sich über Lademöglichkeiten zu Hause zu informieren. Da auch eine PV Anlage (für anfang 2019) geplant war, sollten beide Teile durchaus zusammenspielen.
Aber irgendwie gab es nur WBs die strunzend dämlich waren, oder preislich völlig daneben lagen. Meistens waren sie dann auch noch häßlich wie die Nacht :)
So wäre es beinahe eine Tesla Wallbox geworden. Die kann zwar auch nicht viel, war aber preislich vernünftig und man bekam auch kein Augenkrebs.

In der zwischenzeit wurde jedoch die PV-Anlage akuter (reduzierung der Einspeisevergütung), und es mussten eh noch einige Vorbereitungen sowohl für diese, als auch für die WB getätigt werden. Also eine neue Zuleitung (5x10qmm) in die Garage und eine neuen UV dort installiert, jedoch am Zählerkasten noch nicht angeschlossen, da der im Zuge der PV-Installation erneuert wird. Anfang September 2018 wurde diese dann installiert, aber da unser Netzbetreiber wohl den Antrag vertrödelt hatte, wurde der neuen Zählerschrank und somit die UV erst Ende September ungeschlossen.
An dieser Stelle möchte ich mal kurz etwas "Werbung" für meinen Solateur machen. Absolut tolle Truppe, die die komplette Anlage innerhalb 6h aufgebaut haben. Preislich waren die bei mir im Mittelfeld, aber der Kollege, der vorab mein Dach begutachtet hat, war eigentlich der einzige der sich ein paar Gedanken über das Setup gemacht hat wie es am Ende aussehen könnte um so viel wie möglich aufs Dach zu bekommen. Ausserdem wollten sie partout keinen Cent haben bevor nicht der Zähler gesetzt wurde und de Anlage läuft (viele der anderen von denen ich Angebote hatte wollten bei Auftragseingang schonmal gleich die hälfte der Kohle haben). Meines wissens arbeiten die generell Deutschlandweit. Bei so kleinen Anlagen macht das natürlich oft keinen Sinn. Hier mal der Link: https://solarisgbr.de/ Die Webseite ist aber nicht unbedingt deren Kernkompetenz :)
Zurück zur WallBox....
Mittlerweile hatte ich nun den Oktober als Liefertermin für den Kona (Wurde am Ende allerdings etwas später). Glücklicherweise wurde ich in der Zwischenzeit im GE Forum auf openWB aufmerksam. Da ich in der Zwischenzeit dann für mich festgesetzt hatte, dass es eine Eigenbau WB auf EVSE WB Basis wird, hatte ich bereits einige Dinge bei diversen Shops geordert. EVSE WB, Schütz, Kleinverteiler mit zwei Reihen und so weiter waren also schon da, es fehlte eigentlich nur noch Typ 2 Stecker, 5x6+2x05qmm Kabel, DAC und ModBus-USB Gedönse (mit letzteren stehe ich aber mittlerweile auf Kriegsfuß :) ). Raspis sind eh immer "ein paar" im Haus und ein SDM630 war auch noch "übrig".
Den ganzen Trödel also zusammengebaut und mit snaptec an der integration meines SolarEdge Wechselrichters gemacht. Das ging sogar recht flott und flugs war alles soweit. Nur der Kona fehlte..... Testen ging also auch nicht so wirklich... Aber openWB lief soweit...
Nachdem ich Ende Oktober dann meinen Stinker abgeben musste (Leasing ist ausgelaufen) hab ich mich dann nochmal mit Freydank (besonderen Dank hier an Oliver Fischer, der mich sehr oft am Telefon aushalten musste) in Verbindung gesetzt. Dort haben wir uns auf einen Ioniq Hybrid als Leihwagen für einen recht guten Kurs für die Zeit bis zur Lieferung geeinigt. Also am 2.11. in den Zug gesetzt und nach Leipzig gefahren. Dort wurde ich dann mit einem Kona abgeholt den ich dann endlich mal Probefahren konnte :).... Mit dem Ioniq dann abends wieder zurück und wenige Tage später dann die Lieferankündigung erhalten. Den fuhr ich somit nur einen Monat. Am 1.12. morgens in aller Frühe mit dem Ioniq dann dann wieder nach Leipzig und dort mein letztes mal getankt :) Kona abgeholt und die 550km nach Hause, mit zwei Ladestops, sehr entspannt zurückgelegt. Spät abends mit knapp 30% rest dann angesteckt und..... geht nicht..... Kacke..... Also erstmal mit dem Ziegel über Nacht etwas geladen. Fehlersuche lieber im Hellen.
Morgens dann frickeln, aber nichts zu machen. Das genaue Fehlerbild kriege ich gar nicht mehr hin, aber es deutete auf die EVSE hin. Diese also ausgebaut und eingeschickt. Da in der Zwischenzeit jedoch meine Frau (Ihr hatte ich den Stammstellplatz geklaut) ihren Unmut kundgetan hat musste an den zweiten Stellplatz auch ein Ladepunkt hin. Also eine weitere 5x10qmm Zuleitung für eine weitere neue UV in die zweite Garage gelegt und alles Vorbereitet. Da mir das gebastel mit dem DAC am Raspi eh auf die nerven ging, hab ich bei snaptec im shop zwei EVSE DIN geordert, die "einfach" mittels Modbus angesteuert werden. Für den zweiten Ladeplatz noch alle Teile inkl LAN-RS485 Konverter geordert. In der Zwischenzeit kamen die neuen EVSEs von snaptec. Ich die also im alten Ladepunkt eingebaut, alles umverdrahtet (also DAC raus die DIN EVSE an den Modbus abgeklemmt, 5V vom Netzteil dran...... (nicht nachmachen)) Auto angeklemmt, lädt... Heureka..... (Plötzlich fällt das Schütz ab, zieht wieder an.... fällt wieder ab, zieht wieder an ...) Zack aus..... Kacke.... Naja, klein Jarry ist ja nicht blöd (doch isser), tauscht die EVSE aus (hatte ja für den zweiten Ladeplatz auch schon bestellt).... Lädt.... naja kurz.... Nun nochmal telefonsupport mit snaptec... Nachdem man etwas geredet und erklärt hat, hab ich mir erstmal nen Rüffel abgeholt..... Wie ich auf die bekloppte idee käme, den 5V AUSGANG der EVSE DIN mit dem Netzteil zu verbinden.... Hat er Recht.... war doof.... :)
Also gleich 2 neue EVSE DIN bei ihm geordert. zwei oder drei Tage später waren die auch da. Also wieder alles eingebaut (klar die 5V Verbindung nicht mehr). Auto angeklemmt, lädt.... kurz.... (in die Tischkante beiß....) EVSE blinkt komisch....(aber lebte noch grundsätzlich) snaptec wieder auf die Nüsse gegangen und den Fehler gesucht. Nochmal die EVSE getauscht aber diesmal ohne Modbus.... Auto lädt.... und lädt.... und lädt.... Endlich. Hier nun erstmal aufgehört und das Auto laden lassen. Soweit so gut. Am nächsten Tag wollte ich natürlich die Steuerung auch in Betrieb nehmen. Also Modbus dran, Auto lädt.... Zack aus.... EVSE blinkt komisch....
(Nächste Kerbe im Tisch....) Scheinbar hat es bei der aktion mit den 5V vorher den Modbus-USB Konverter so ein bisschen geschrottet aber nicht ganz (zum Glück). Diese beiden EVSEs konnte snaptec nämlich wieder mit neuer Firmware flashen und zurückschicken. In der zwischenzeit waren auch die neuen Sachen für den zweiten Ladepunkt da und verbaut. Die "neuen" EVSE dort eingebaut und mit dem LAN-RS485 Konverter an die Open WB gehangen. Zack läuft... und läuft.... und läuft.... Einen weiteren LAN Konverter bestellt und Ladepunkt 1 auch umgerüstet. EVSE eingebaut und auch dort, läuft und läuft und läuft...
Fazit für mich, Hirn einschalten vor dem verdrahten (das Ding brauchte vorher keine 5V, warum sollte die das dann brauchen. Die EVSE WB und DIN sind ja nur was die Ansteuerung unterschiedlich. die Versorgungsspannung nimmt sie sich aus dem 230V Anschluss) und niemals mehr diese frickeligen USB Dinger.
So hier noch ein paar Impressionen der Ladepunkte und Kabelhalter.
IMG_3290.jpg
(136.21 KiB) 2247-mal heruntergeladen
IMG_3291.jpg
(117.52 KiB) 2247-mal heruntergeladen
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(120.05 KiB) 2247-mal heruntergeladen
Den Typ2 Halter hat mir ein Arbeitskollege designed und gedruckt, hier der Link zu Thingiverse https://www.thingiverse.com/thing:3278983
Der Ladepunkt mit dem iPad ist übrigens der "neuere" und mein Standardplatz an dem mein Kona hängt.

So wer bis hier her durchgehalten halt, darf sich einen Keks nehmen :mrgreen:

Aktuelles Setup:
openWB 2.x
2x openWB pro
PV:
SolarEdge SE9K mit SolarLog 380Mod am EVU Punkt (nur noch fürs SE Portal genutzt)
2x MPPT 150/35 mit jeweils 1,2kWp

Speicher:
3x Multiplus 2 5000
Cerbo GX
EM540 (am Cerbo)
28,6kWh DIY Speicher
aiole
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Re: Meine openWB Odyssee (aber selber dran Schuld :) )

Beitrag von aiole »

Danke Jarry!

Na ja - war ja fast wie immer - kleine Spannung => große Wirkung :lol: .
Dafür bist Du jetzt gescheiter und hilfst bereits tatkräftig mit, openWB zu supporten.

Zum Glück sind die "EVSE DIN"-Controller jetzt mit besserer Firmware ausgestattet. Früher war diese teilweise noch beta, weil die Anforderung zur "Fremdsteuerung" erst so richtig mit openWB kam. Deshalb gab es die erste openWB-Hardware mit dem DAC-Modul zur 0-5V-Analogsteuerung der EVSE.

Wer jetzt baut, sollte auf die "EVSE DIN" mit (digitalem) RS485-Modbus setzen.

Na dann - allseits gutes Energiemanagen !
VG aiole
Jarry
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Re: Meine openWB Odyssee (aber selber dran Schuld :) )

Beitrag von Jarry »

Hi aiole,

ich muss dazu sagen, es liest sich schlimmer als es für mich war. Es gibt Tage da greif ich gerne mal in die braune Masse. Bei meinem PnP Prototypen ja auch, da hab ich 2 Raspis verschlissen. Frag mich bitte nicht warum :)

Was die EVSEs angeht, hast du absolut recht. Das gefummel mit dem DAC war schon abenteuerlich. Aber die USB-Modbusdinger finde ich auch nicht viel vertrauenserweckender. Sind halt billigste Chinakracher.
Die LAN-Konverter kommen zwar auch auch da her, aber machen Ihren Job deutlich stabiler (Ist zumindest mein Eindruck). Und bei abgesetzten Ladepunkten braucht man die eh.

Aktuelles Setup:
openWB 2.x
2x openWB pro
PV:
SolarEdge SE9K mit SolarLog 380Mod am EVU Punkt (nur noch fürs SE Portal genutzt)
2x MPPT 150/35 mit jeweils 1,2kWp

Speicher:
3x Multiplus 2 5000
Cerbo GX
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aiole
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Re: Meine openWB Odyssee (aber selber dran Schuld :) )

Beitrag von aiole »

Ich habe hier 2x USB/RS485 der Chinakracher. Die laufen seit einem 3/4 Jahr 24/7 ohne Probleme (1x chain mit 2x SDM630 und 1x chain mit 2x EVSE DIN). Buslängen <1m, weil der openWB-RPi gleich in der Duo-WB sitzt und per LAN angebunden ist.

Wenn einmal alles läuft und z.B. auch Terminierung ausgetestet ist, gibt es normalerweise kaum Schwierigkeiten.
Die Erstinstallation ist halt wichtig. Deshalb sind die Fertigboxen schon ratsam, wer auf Nummer sicher gehen will. Aber Du willst ja genau wie ich "Erkenntnisse". Da sterben dann auch mal RPis und EVSE's :mrgreen: .

Entschädigung gibt es dann dauerhaft durch diese geniale Software.

VG aiole
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Re: Meine openWB Odyssee (aber selber dran Schuld :) )

Beitrag von Jarry »

aiole hat geschrieben: Sa Mai 04, 2019 10:24 pm Ich habe hier 2x USB/RS485 der Chinakracher. Die laufen seit einem 3/4 Jahr 24/7 ohne Probleme (1x chain mit 2x SDM630 und 1x chain mit 2x EVSE DIN). Buslängen <1m, weil der openWB-RPi gleich in der Duo-WB sitzt und per LAN angebunden ist.

Wenn einmal alles läuft und z.B. auch Terminierung ausgetestet ist, gibt es normalerweise kaum Schwierigkeiten.
Die Erstinstallation ist halt wichtig. Deshalb sind die Fertigboxen schon ratsam, wer auf Nummer sicher gehen will. Aber Du willst ja genau wie ich "Erkenntnisse". Da sterben dann auch mal RPis und EVSE's :mrgreen: .

Entschädigung gibt es dann dauerhaft durch diese geniale Software.

VG aiole
Dem kann ich nur zustimmen :)

Aktuelles Setup:
openWB 2.x
2x openWB pro
PV:
SolarEdge SE9K mit SolarLog 380Mod am EVU Punkt (nur noch fürs SE Portal genutzt)
2x MPPT 150/35 mit jeweils 1,2kWp

Speicher:
3x Multiplus 2 5000
Cerbo GX
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28,6kWh DIY Speicher
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Re: Meine openWB Odyssee (aber selber dran Schuld :) )

Beitrag von Jarry »

Hier nun auch noch um ein Display (wie in Series 2) erweitert. Allerdings nicht in einem der Ladepunkte, sondern ausgelagert in meinem "Büro" (Da steht halt auch der Pi)
IMG_3372.jpg
(1.55 MiB) 1836-mal heruntergeladen
Leider lässt sich das Display nur sehr schlecht abbilden. In der Realität sind die Farben deutlich kräftiger!

Erweiterung ging sogar erstaunlich gut (für mich als Linux b00n :) ) Nach ein paar anfänglichen Stolpersteinen, bei denen aber snaptec netterweise geholfen hat :)

Aktuelles Setup:
openWB 2.x
2x openWB pro
PV:
SolarEdge SE9K mit SolarLog 380Mod am EVU Punkt (nur noch fürs SE Portal genutzt)
2x MPPT 150/35 mit jeweils 1,2kWp

Speicher:
3x Multiplus 2 5000
Cerbo GX
EM540 (am Cerbo)
28,6kWh DIY Speicher
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