Grundlegende Frage zu 1/3-Phasen Laden + Umschaltung mit PV

Ragescho
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Grundlegende Frage zu 1/3-Phasen Laden + Umschaltung mit PV

Beitrag von Ragescho »

Hallo zusammen,

ich stehe grade etwas auf dem Schlauch. Habe mir zwar schon etliche Beitrage durchgelesen aber so richtige Antworten auf meine Fragen habe ich nicht gefunden. Habt bitte Nachsicht, Elektrotechnik ist nicht so mein Fachgebiet.

Ich haben:
  • OpenWB series 2 custom+ mit allen Modulen
  • 6,5 kWp Anlage Südausrichtung die aktuell Mittags auch rund 5,5 - 5,6 kW liefert. Sagen wir mal vereinfacht 5 kW Überschuss
  • Kostal Prenticore Plus WR
  • Opel Mokka-e (selbe Ladeelektronik wie Corsa-e/e-208 usw.)
So natürlich möchte ich jetzt so viel aus der PV Anlage holen wie möglich. Laut Datenblatt kann der Mokka mit 7,4 kW einphasig und 11 kw 3-phasig laden. 3-phasig mit Sofortladen ist auch kein Problem, zwar läd er mit maximal 10,5 kW, ich denke mal das ist normal wegen irgendwelche Ladeverluste?

Kopfzerbrechen macht mir aber jetzt die Überschussladung.

Ich habe sowohl PV als Min+PV auf Automatikmodus. Er läd aber maximal einphasig mit 16A obwohl er theoretisch ja auch mit 32A laden könnte. Ich war der Annahme, er könnte jetzt auch dynamisch die Ladeleistung zwischen 16 und 32 Ampere anpassen je nachdem was vom Dach kommt. Also bei 5 kW Überschuss mit z.B. 20A also 4,6 kW laden? Ist dem nicht so oder habe ich nur etwas falsch eingestellt.

Dann würde mich noch interessieren, ab welcher Stromstärke er theoretisch auf 3 phasig umschalten könnte? Muss er dafür 16A pro Phase bekommen oder kann man auch mit einer niedrigeren Stromstärke pro Phase laden?

Vielen dank für mögliche Aufklärungsversuche ;)
Jarry
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Re: Grundlegende Frage zu 1/3-Phasen Laden + Umschaltung mit PV

Beitrag von Jarry »

Du hast vermutlich die 11kW Version der OpenWB wegen der KfW Förderung?
Dann ist das klar. 11kW sind 16A pro Phase, darauf ist die Wallbox gedeckelt. 16A einphasig sind 3,6kW. Für 32A ist eine 22kW Box nötig

Für dreiphasiges Laden sind 4,1kW Überschuss nötig. 230V x 3 x 6A

Aktuelles Setup:
openWB 2.x
2x openWB pro
PV:
SolarEdge SE9K mit SolarLog 380Mod am EVU Punkt (nur noch fürs SE Portal genutzt)
2x MPPT 150/35 mit jeweils 1,2kWp

Speicher:
3x Multiplus 2 5000
Cerbo GX
EM540 (am Cerbo)
28,6kWh DIY Speicher
Ragescho
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Re: Grundlegende Frage zu 1/3-Phasen Laden + Umschaltung mit PV

Beitrag von Ragescho »

Ah ok das ergibt Sinn beim einphasigen laden.

Ich habe ihn heute morgen in den Einstellungen mal von Automatikmodus auf 3 Phasen umgestellt und dann hat er auch sofort mit 3x6A losgeladen. Das bedeutet also ab 4,8 kW Überschuss müsste er auf 3x7A hochregeln?

Ok, dann muss ich die Phasenumschaltung mal beobachten.

Danke für die schnelle Antwort.

Dann nochmal eine generelle Frage. Macht das einphasige losladen mit 1,3 bis 3,6 kW überhaupt Sinn unter der Voraussetzung, dass die Ladeelektronik ja selber bereits 200+ Watt bei Laden benötigt? Langes Laden mit niedriger Ladeleistung erzeugt ja nach meinem Verständnis mehr Ladeverluste als kürzeres Laden mit mehr Ladeleistung oder?
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mrinas
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Re: Grundlegende Frage zu 1/3-Phasen Laden + Umschaltung mit PV

Beitrag von mrinas »

Dann nochmal eine generelle Frage. Macht das einphasige losladen mit 1,3 bis 3,6 kW überhaupt Sinn unter der Voraussetzung, dass die Ladeelektronik ja selber bereits 200+ Watt bei Laden benötigt? Langes Laden mit niedriger Ladeleistung erzeugt ja nach meinem Verständnis mehr Ladeverluste als kürzeres Laden mit mehr Ladeleistung oder?
Ich persönlich finde schon dass es Sinn macht, die Einspeisevergütung ist ja sicherlich geringer als der Strompreis den zu zahlst - sonst würde PV-Überschussladung ja gerenell keinen Sinn ergeben.
Ja, es gibt bei geringer Leistung prozentual höhere Verluste, keine Frage. Aber ich finde das unterm Strich sowohl ökologisch als auch rein kommerziell dennoch sinnvoller als den Strom einzuspeisen und Nachts fürs Laden aus dem Netz zu beziehen.

Mein Ziel ist es den PV Eigenverbrauch so hoch wie möglich zu treiben, da passt das PV-geführte Laden wunderbar.
15,2kWp SMA (SB4000TL-21, SB3.0, STP6.0-SE + BYD HVS, EnergyMeter), openWB Standard+, openWB Pro, Peugeot e2008, Tesla Model Y LR.
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Re: Grundlegende Frage zu 1/3-Phasen Laden + Umschaltung mit PV

Beitrag von philipp123 »

Sehe das genauso dass auch 1 Phasig mit 6 A Sinn macht bei Überschuss. Ich lade nur 1-phasig tagsüber aktuell da meine Anlage in der Spitze nur 5KWH schafft. Bei 7,5 Cent Einspeisevergütung ist das immer wirtschaftlicher. Und Netzschonend ja auch.
LP1: openWB series2 custom mit Phasenumschaltung
LP2: go-e V2
Kostal Plenticore Plus
e-up BJ 2021, SOC mit OVMS
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Re: Grundlegende Frage zu 1/3-Phasen Laden + Umschaltung mit PV

Beitrag von zimberg44 »

Ökonomisch macht es nur in bestimmten Konstellationen Sinn einphasig mit wenig A zu laden. Wenn bei wenig A nur knapp 50% in der Batterie landet muss die Einspeisevergütung miserabel und der Strompreis entsprechend hoch sein, damit sich das noch rechnet.
openWB Charge Controller Ver. 1.9.227 auf Pi 4 (buster) - go-eCharger Ver. 040.0 an ca. 35m-Leitung und 3x25A FI-LS Typ-A - WR: Fronius Symo Ver. 3.16.7-1 Modbus TCP - EVU: smartPi MQTT/Node-RED - BEV: Renault Zoe R110 Zen 2020
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mrinas
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Re: Grundlegende Frage zu 1/3-Phasen Laden + Umschaltung mit PV

Beitrag von mrinas »

klar, kommt schon auch aufs Auto an. Zoe & co sind hier sicher mit das schlechteste Beispiel, bei unsrem Peugeot e2008 sieht das ganz okay aus. Also gelieferter Strom der Wallbox vs. was im Akku ankommt (% SoC Zunahme). In meinen Berechnungen kommen auch bei niedrigen Stromstärken und einphasiger Ladung >90% im Akku an.
Man muss sich nichts vor machen, sobald das Auto läd' verbrauchen die Nebenaggregate sicherlich 200-300W, die muss man gedanklich von der Ladeleistung abziehen.

Andererseits habe ich leider nur Platz für 4kWp auf dem Dach, so richtig viel kommt da also eh' nicht runter - und dennoch gelingt es uns in der hellen Jahreszeit überwiegend mit dem Strom vom Dach zu fahren. Und das ist es was für mich ganz persönlich am Ende zählt.

Am Ende gibts hier vermutlich nicht die eine richtige oder falsche Antwort oder Betrachtungsweise sondern das muss jeder für sich selber entscheiden..
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Re: Grundlegende Frage zu 1/3-Phasen Laden + Umschaltung mit PV

Beitrag von philipp123 »

zimberg44 hat geschrieben: Mi Aug 04, 2021 5:28 pm Ökonomisch macht es nur in bestimmten Konstellationen Sinn einphasig mit wenig A zu laden. Wenn bei wenig A nur knapp 50% in der Batterie landet muss die Einspeisevergütung miserabel und der Strompreis entsprechend hoch sein, damit sich das noch rechnet.
50%? Das ist ja wirklich krass. Beim e-Up bin ich wenn ich grob überschlage bei 85%. Und klar, kommt immer auf die Einspeisevergütung an. Ich bekomme knapp 8 Cent, da kann ich viel Verlust einrechnen und es lohnt sich immer noch.
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Re: Grundlegende Frage zu 1/3-Phasen Laden + Umschaltung mit PV

Beitrag von zimberg44 »

50% bei der Zoe Q210. Die Z50 ist da viel besser.

Aber alles über 85% (bei niedrigen Strömen) ist eher das Ergebnis ungenauer Messungen oder des Glaubens an SOC oder anderen Werten, welche irgendwo angezeigt werden.
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Re: Grundlegende Frage zu 1/3-Phasen Laden + Umschaltung mit PV

Beitrag von aiole »

Eine Zoe ist und bleibt das EV mit der bescheidensten Effizienz ever. Liegt halt im Billigladesystem "Chamäleon" begründet.

Hänge ich hier einen alten 1-phasigen i3 von 6 bis 20(32)A an den Stecker, ist das dagegen eine hocheffiziente, dynamische Regelung. Lt. meinen Vergleichen am MID-Zähler kommt da auch >85% im Akku an.
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