Setup für neu zu bauendes EFH

Benny
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Re: Setup für neu zu bauendes EFH

Beitrag von Benny »

aiole hat geschrieben: Mo Sep 09, 2019 11:00 am Hey Benny,

ja - Hausautomatisierung ist ein weites Feld (mit vielen Meinungen).
Da ich mich seit 2003 damit beschäftige, liegen auch ein paar praktische Erfahrungswerte vor.
Nun, darauf kann ich auch verweisen ;) Zudem war KNX schon zugegen als ich 1998 meine Gesellenprüfung als Kabelaffe machte.
aiole hat geschrieben: Mo Sep 09, 2019 11:00 am Die Erfahrungen sehen - zumindest bei mir - so aus, dass Zentralisierung nicht das Nonplusultra ist.
Dezidierte System wie z.B.

* Lichttaster (klassisch mit Relaisschaltung - Wozu man dort KNX braucht, erschließt sich mir nicht.)
Die Relail- bzw. Schützschaltung ist doch zentral im Schaltschrank. ;)
Das Relais wird aber vermutlich dann direkt vom Taster getriggert. Da kannst keine Logik implementieren. Das ist wie früher. Der Lichtschalter kann das Licht bedienen. NUR der Lichtschalter. NUR das angeschlossene Licht.
aiole hat geschrieben: Mo Sep 09, 2019 11:00 am * Aktoren (1-wire, von mir aus auch KNX)
* LAN-basierte Steuerungen für Heizung, Klima, EV-Laden, PV-Logging
haben den Vorteil einer Unabhängigkeit. Ein Fehler und die nötige Reparatur beschränkt sich auf einen dieser Teilbereiche, was viel Zeit spart. Auch laufen die anderen Komponenten unabhängig weiter.
1-Wire kann ich verstehen, wenn es um Sensoren wie Temperatur, Feuchte, etc. geht weil die für 1-Wire einfach deutlich günstiger sind.
Für ein sinnvolles zusammenspiel von Sensoren und Aktoren brauchst du aber nun aber mal eine Logik. Ob die jetzt SPS, EDOMI, Homeserver, oder die Logik einer KNX Komponente nimmt ist ja dabei erstmal egal.
aiole hat geschrieben: Mo Sep 09, 2019 11:00 am Wenn EDOMI abschmiert (kenne ich noch nicht im Detail), läuft zwar ein Notprogramm am KNX, aber das Problem muss dann trotzdem zügig in Ordnung gebracht werden, weil sehr viele Komponenten betroffen wären.
KNX fährt nicht in ein "Notprogramm" wenn der EDOMI Server ausfallen würde, sondern einzig sind einige Automatismen die man gebastelt hat und die Visualisierung weg. In meinem Fall z.B. die Bewässerungsberechnung nach Bodenfeuchte und Wetterbericht oder der Alarm wenn ein Zimmer manuell beleuchtet wurde und im Anschluss die Präsenzmelder niemanden mehr für 5 min. wahrnehmen.
Aber alles andere läuft ohne Server. Richtig dezentral, weil in den Komponenten schon oft Logikroutinen drin stecken und jede Komponente ja selber schon alles für sich und seine Umgebung regelt. Ich verweise mal auf einen normalen Jalousieaktor von MDT. Da brüllt die Wetterstation auf den Bus "es ist >25C° und die Sonne gibt 100k Lux Beschattungsobjekt ist 1" Der Jalousieaktor sagt dann selbstständig "Rolle 1,3 und 4 fahrt auf 85%" Wenn die Wetterstation dann andere Werte ausgibt bzw. das Beschattungsobjekt negativ wird, fahren die Rollos wieder hoch.
Für die Fehleranalyse würde ich mal sagen je weniger Systeme, desto effektiver.
Was ich beim KNX und EDOMI wirklich liebe ist das Monitoring.
KNX:
Bildschirmfoto vom 2019-09-10 16-03-57.png
(169.95 KiB) 1271-mal heruntergeladen
EDOMI:
Bildschirmfoto von 2019-09-10 16-14-00.png
Bildschirmfoto von 2019-09-10 16-14-00.png (83.53 KiB) 5835 mal betrachtet
aiole hat geschrieben: Mo Sep 09, 2019 11:00 am Bei Funk und Cloud bin ich bei Dir. So etwas sollte man vermeiden, wann immer es geht.

VG aiole
aiole
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Re: Setup für neu zu bauendes EFH

Beitrag von aiole »

Benny hat geschrieben: Di Sep 10, 2019 2:18 pm
aiole hat geschrieben: Mo Sep 09, 2019 11:00 am Die Erfahrungen sehen - zumindest bei mir - so aus, dass Zentralisierung nicht das Nonplusultra ist.
Dezidierte System wie z.B.

* Lichttaster (klassisch mit Relaisschaltung - Wozu man dort KNX braucht, erschließt sich mir nicht.)
Die Relail- bzw. Schützschaltung ist doch zentral im Schaltschrank. ;)
Das Relais wird aber vermutlich dann direkt vom Taster getriggert. Da kannst keine Logik implementieren. Das ist wie früher. Der Lichtschalter kann das Licht bedienen. NUR der Lichtschalter. NUR das angeschlossene Licht.
Yeap - bei Relaisschaltung direkt von xx-Tastern getriggert. Für mich sind Lichtszenen o.ä. Dinge "Spielerei". Einzig eine Anwesenheitssimulation für den Urlaub würde ich noch als nutzbringend akzeptieren (erledigen auch 2 simple Lampen mit Zeitschaltuhr ;-)), aber ich konzentriere mich doch mehr auf echte Energieeinsparung und weniger auf "Optik".

Die RPi's braucht man übrigens nur für "höherwertige" Geräte wie Heizung/Klima und Wallbox, welche viele Funktionen haben. Ein gescheites webinterface aufgesetzt und der Drops ist gelutscht.

Kleinere Geschichten gehen auch völlig autark.
Bsp. Kaminofen
Nach Ablauf der Garantie habe ich diesen mit Cu-Aborber-Wärmetauscher ausgerüstet und hydraulisch parallel zum bisherigen Heizsystem samt Pufferspeicher eingebunden. Dort macht's eine einfache AVR-Regelung mit Display und senkt den Gasbezug um satte 40%. Der Ofen-Wasseranteil liegt dabei um die 35% (da alles auf FBHZ läuft). DAS sind m.E. weit wichtigere Dinge als "lightshows" und Alarmorgien.

KNX ist m.E. zu komplex und auch ziemlich teuer. Die meisten Leute wollen gar keine freien Zuordnungen, sondern es nur einmal richtig eingerichtet haben und gut ist's. Das geht auch ohne KNX. Deshalb setzt sich KNX auch nicht wirklich im EFH durch.
E-lmo
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Re: Setup für neu zu bauendes EFH

Beitrag von E-lmo »

Auch ich bin begeistert von KNX.
Ganz einfach, weil man über 2 Adern beliebig viele (Schalt)-Funktionen steuern kann.
Nach dem Hausbau habe ich zum Briefkasten/Tor ein Strom- und 10-Adriges Steuerkabel verlegt. Mit Klingeltaster, Gegensprechanlage, Tor- und-Türöffner war dies dann schnell voll belegt.

Als auch noch eine Laterne dazu kam, habe ich hier aufgeräumt und einen 6-Fach-KNX-Aktor in die Briefkastenanlage gesetzt. Jetzt habe ich noch ein paar Adern frei, die Laterne geht gedimmt zusammen mit der Hausnummernbeleuchtung per Astrofunktion an. -(Das ist auch die einzige Logik, die ich extern über FHEM gelöst habe. Den Rest machen die KNX-Komponenten untereinander aus.)
Von einer 4-Fach-Wippe an der Haustür kann ich jetzt das Tor öffnen, die Laterne mit voller Helligkeit und das Licht am Carport , ebenso die Gartenwasserpumpe einschalten.

Im Anbau habe ich gleich komplett auf KNX gesetzt und habe jetzt in jedem Raum nur 1 oder 2 Tastsensoren, die gleichzeitig die Funktion von Raumthermostat und 3 Tasterwippen vereinigen.
Am Heizkreisverteiler habe ich demnach auch nur einen KNX-Aktor für 6 thermolektrische Aktoren. Dieser steuert mit einer internen Logik gleich die Umwälzpumpe an.
Übrigens kaufe ich mir die KNX-Komponenten gebraucht bei ebay. Teilweise waren die Geräte schon beim Kauf 10 Jahre alt.

Mit der Bedienung per Smartphone kann ich die ältere Generation im Haus nicht so begeistern. Die steht klassisch auf physische Knöpfchen. Deshalb musste auch an die Ladesäule eine Bedienung per Tastendruck nachgerüstet werden. (Bis man am Computer war und der Modus von OpenWb geändert werden konnte, waren meist wieder andere Aufgaben dazwischen gekommen. Zumindest einmal war das Fahrzeug aus diesem Grund am nächsten Morgen nicht ausreichend geladen.)
aiole
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Re: Setup für neu zu bauendes EFH

Beitrag von aiole »

E-lmo hat geschrieben: Mi Sep 11, 2019 5:55 am ....
Übrigens kaufe ich mir die KNX-Komponenten gebraucht bei ebay. Teilweise waren die Geräte schon beim Kauf 10 Jahre alt.
....
Na ob das den Normalbürger bzw. seinen Elektriker glücklich macht? Ihr seid "Freaks" und dort ist KNX auch gut aufgehoben ;-).
OpiVanKnobi
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Re: Setup für neu zu bauendes EFH

Beitrag von OpiVanKnobi »

Hallo @efuture

Wir haben kuerzlich komplett saniert und die PV-Anlage steht noch aus. Ich habe mich auch zum bidirektionalen Laden umgesehen, aber das ist wohl noch Zukunftsmusik. Allein wohl der Nissan Leaf mit Chademo kann das, aber ich finde da nicht wirklich gute Informationen, und Japanisch kann ich nicht lesen.

Zu deinen Optimierungen:

1. Habe ich auch vor, damit das aber gut funktioniert musst du vermutlich selbst was programmieren und beim Neubau auf Baukernaktivierung (BKA) setzen. Das heisst zB genug dicken Estrich zu verlegen, damit der die ganze Waerme speichern kann. Pufferspeicher haben wir keinen, das macht nur die Effizienz dahin. Die WP sollte invertergeregelt sein, wir haben eine SW/WP.

2. Eh klar, aber wir haben nur 180l was fuer uns als Duscher voellig reicht. Wenn deine Kinder unbedingt baden wollen muss es wohl mehr sein. Am besten im HTD rumfragen. Frischwasser ist wohl heutzutage das Zauberwort. Da bei einem gut gedämmten Haus das Warmwasser einen grossen Anteil der Heizkosten ausmacht, und wenn dein Keller in die thermische Huelle kommt, dann koenntest du auch deinen PV-Strom in einem 1000l Tank reinbuttern.

3. Batterie ist hier in CH nicht wirtschaftlich (deshalb will ich ja ultimativ die vom E-Auto verwenden). Aber ist natuerlich wesentlich flexibler zu verwenden als 1000l Warmwasser :)

5. Ich will das auch erstmal nur fuer die Zukunft vorsehen, bin aber voellig ueberfordert wie und wo ich hier Kabel vorsehen soll und welchen Wechselrichter etc. Wenn mir das jemand fuer Laien erklaeren koennte, waere das ideal. Von der PV kommt ja DC. In die Batterie geht auch DC, ins E-Auto ja auch. DC/DC-Spannungswandler sollten kein Problem sein oder? Das heisst ich brauche den Wechselrichter nur fuer {PV,Batterie,EAuto}→Haus. Und der muss natuerlich ein 3-phasen WR sein, weil die WP von min. 2 Phasen zieht. Insellösung/Autonomie brauche ich nicht, Netzabschaltungen sind hier selten. Wo ist also das grosse Problem, dass das noch gefuehlt niemand so macht?

6. Muss ich mir auch noch zurechtprogrammieren. MeteoSchweiz halt leider keine API! Ich habe eine Kollegen gefragt der fuer die gearbeitet hat. Musst dir also einen Scraper basteln :/
Die WP muss halt die passenden Schnittstellen haben. SG-ready ist meine und Temperaturwunsch +/- 1 Grad sollte auch gehen, evtl. muss ich noch einen Raumfühler anklemmen.

7. Wir haben die AAA+ Geräte (oder was auch immer) und die Waschmaschine mit Warmwater-Anschluss, weil die WP halt Wasser effizienter erhitzt als eine Waschmaschine. Aber mit PV-Ueberschuss ist das denke ich nicht so nuetzlich. Man ist dann in der Modellwahl auch stark eingeschraenkt. "Einbinden" musst du da nichts, nur halt ab sofort dann nur tagsüber Waschen und Spülen.

8. Eh klar. Macht ihr nur Storen oder auch Markisen? Um deinen WP mit passive cooling beneide ich dich jedenfalls schonmal. Wir muessten noch ein Modul fuer stolze 4k ranflanschen :/

Als Automation setze ich auf einen Raspi mit OpenHab mit Funkmodul fuer Homematic-Komponenten (Storenschalter, ein paar schaltbare Steckdosen und nen halbes Dutzend Sensoren). Das ganze funkt bei 700MHz (oder waren's 800?) und es gibt die Komponenten auch mit Kabel, aber das war bei der Sanierung halt nicht drin. Dafuer hat's nun ueberall TP-Dosen an denen ich Gadgets mittels Power-over-Ethernet betreiben kann.

Die Schalter koennen alle auch direkt physikalisch vor Ort bedient werden, denn nichts ist alberner als Lichter oder Storen mit dem Telefon bedienen zu muessen (Stichwort: Gäste).

OpenWB kommt dann in Zukunft noch dazu, oder evtl. eine andere Wallbox welche dann in 1-2 Jahren vielleicht V2H und bidirektionales Laden unterstuetzt.

Wenn du im Raum Zürch bist, kannste ja gern mal vorbeisehen.
Wikinger
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Re: Setup für neu zu bauendes EFH

Beitrag von Wikinger »

ALDI-Tuete hat geschrieben: Mi Jul 03, 2019 2:45 pm - Nur Komponenten mit offener API (Programmierschnittstelle) nehmen
(Kurz zum von dir erwähnten der SMA HomeManager: Dieser bietet z.B. eine offene API an und wird auch von openWB unterstützt)
Bei der Allgemeinaussage bzgl. offener API gebe ich dir vollumfänglich Recht. Mir ist allerdings nicht bekannt, dass SMA im Homemanager eine brauchbare offene API anbietet; das würde ja für gewisse Kompatibilität sorgen. M.M. nach verhält sich SMA seinen Kunden gegenüber eher gegenteilig und hat mit seinem Sunny Home Manager 2.0 ein zu Version 1 gänzlich inkompatibles System entwickelt. Daher würde ich persönlich hier SMA gerade mal gar nicht nennen.
openWB
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Re: Setup für neu zu bauendes EFH

Beitrag von openWB »

SMA kann man schon mit interagieren.
Ich sehe das aber eher als pain in the ass als als brauchbare / nutzerfreundliche api.

MQTT / modbusTCP ist eigentlich das was man will.

Letzteres geht ja mit den SMA Wechselrichtern.
Supportanfragen bitte NICHT per PN stellen.
Hardwareprobleme bitte über die Funktion Debug Daten senden mitteilen oder per Mail an support@openwb.de
efuture
Beiträge: 59
Registriert: Fr Jun 28, 2019 11:17 am

Re: Setup für neu zu bauendes EFH

Beitrag von efuture »

Danke euch allen für die Antworten und Inputs. Jetzt gab es bei uns eine "kleine" Änderung, anstatt eines EFH gibt es ein 2-Familienhaus. Ich werde dazu wohl besser einen neuen Faden anfangen.
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