Rat zu Wechselrichter für PV-Anlage

shesse
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Rat zu Wechselrichter für PV-Anlage

Beitrag von shesse »

Moin,

da ich mir in Kürze zusätzlich zu meinen beiden openWB Standard+ eine PV-Anlage (ohne Speicher) montieren lassen möchte und mich was mein Wissen bisher angeht als "interessierter Laie" bezeichnen würde, überfordern mich die ganzen Fachbegriffe noch etwas.

Ich glaube verstanden zu haben, dass es Wechselrichter gibt, die besser oder schlechter kompatibel zur openWB sind. Da ich jetzt noch die Wahl habe, kann ich den Hersteller des Wechselrichters beeinflussen. Sollte ich lieber SMA, Fronius oder Kostal nehmen?

SolarEdge wäre wohl in meinem Fall über die Laufzeit nicht wirklich gewinnbringend, schadet aber finanziell gesehen auch nicht. Wenn Ihr jetzt aber sagt, SolarEdge ist auch für die OpenWB besser als die anderen, dann würde ich aus diesem Grund dann zur SolarEdge greifen, auch wenn sich das nur für die PV nicht lohnt.

Was benötige ich noch, damit ich meinen EV wenn möglich rein mit dem PV-Überschuss laden kann?
Benötige ich ein EVU-Kit, oder ist das bei einem Wechselrichter immer dabei?
Bei SMA wäre der "Sunny Home Manager" dabei. Ist das so wie ein EVU-Kit?

Danke für Eure Antworten und Gruß,
Stefan
2x openWB series2 standard+, PV 7,23 kWp mit WR SolarEdge SE8K und EVU SolarEdge A-V-400Y-3MTR-S, BEV Mercedes EQA 350 4MATIC (07/2023)
zimberg44
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Re: Rat zu Wechselrichter für PV-Anlage

Beitrag von zimberg44 »

Hallo Stefan

Betreffend SolarEdge-WR empfehle ich Dir einschlägige Kommentare zu den elektromagnetischen Strahlungswerten in Deinen Entscheid einzubeziehen.

Da sehr viele WR zur openWB kompatibel sind, finden sich sicher andere Produkte, welche den ökologisch produzierten Strom nicht zulasten von höheren Strahlungswerten in Deinem Wohnbereich verbinden.

Gruss

Zimberg
openWB Charge Controller Ver. 1.9.227 auf Pi 4 (buster) - go-eCharger Ver. 040.0 an ca. 35m-Leitung und 3x25A FI-LS Typ-A - WR: Fronius Symo Ver. 3.16.7-1 Modbus TCP - EVU: smartPi MQTT/Node-RED - BEV: Renault Zoe R110 Zen 2020
Nasdero
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Re: Rat zu Wechselrichter für PV-Anlage

Beitrag von Nasdero »

Warum lohnt sich Solaregde nicht, kannst du das einmal erläutern?
el_Olli
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Re: Rat zu Wechselrichter für PV-Anlage

Beitrag von el_Olli »

Alle von dir genannten Wechselrichterhersteller werden von der openWB unterstützt. Voraussetzung ist, dass dein konkreter Wechselrichter über Netzwerk kommunizieren kann. Je nach WR-Modell ist dafür u.U. ein optionales Kommunikationsmodul erforderlich.

Ich habe meine PV mit SMA-Komponenten bauen lassen. Das war einige Zeit bevor die openWB dazu gekommen ist.
Mir war damals aber wichtig, dass ich bei mir im Netzwerk die ganzen Messdaten direkt im Zugriff habe, ohne dass ich weitere Zusatzhardware benötige. Dann können andere Komponenten der Haustechnik direkt darauf zugreifen und man kann so phantastische open-source Systeme wie z.B. die openWB damit verknüpfen.

Der Sunny HomeManager ersetzt das EVU-Kit. Dabei hat das EVU-Kit unmittelbar mit dem Wechselrichter nichts zu tun. Es misst i.d.R. am Hausanschluss die Einspeisung/Bezug.

Die openWB holt sich die PV-Erzeugung per Netzwerk vom Wechselrichter und Bezug/Einspeisung von SHM2. Damit hat die openWB alle relevanten Werte und du brauchst keine weitere Hardware.
el_Olli
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Re: Rat zu Wechselrichter für PV-Anlage

Beitrag von el_Olli »

Nasdero hat geschrieben: Mi Sep 23, 2020 1:04 pm Warum lohnt sich Solaregde nicht, kannst du das einmal erläutern?
Solar Edge macht nur Sinn wenn man komplexe Dach-/Verschattungssituationen hat, die man mit konventionellen Wechselrichtern nicht hinreichend effektiv nutzen kann. Oder wenn man unbedingt jedes einzelne PV-Modul überwachen möchte.

Auf der Gegenseite ist es teurer als eine konventionelle PV, da du mindestens pro 2 PV-Modulen einen Optimierer anschließen musst. Das bedeutet gleichzeitig mehr elektronische Komponenten auf dem Dach, die kaputtgehen können.

Auch konventionelle Wechselrichter verfügen heute über Schattenmanagement und über mehrere MPP-Tracker, so dass man bei mehreren unterschiedlichen Dachflächen und Verschattung nicht zwangsläufig zu einem Solar Edge System greifen muss.
shesse
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Re: Rat zu Wechselrichter für PV-Anlage

Beitrag von shesse »

Super, vielen Dank für die Infos. Dann wird es wohl vermutlich bei SMA bleiben.
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zimberg44
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Re: Rat zu Wechselrichter für PV-Anlage

Beitrag von zimberg44 »

el_Olli hat geschrieben: Mi Sep 23, 2020 1:25 pm
Nasdero hat geschrieben: Mi Sep 23, 2020 1:04 pm Warum lohnt sich Solaregde nicht, kannst du das einmal erläutern?
... einen Optimierer anschließen musst. Das bedeutet gleichzeitig mehr elektronische Komponenten auf dem Dach, die kaputtgehen können. ...
Wer eine kleine Ahnung davon hat, welche Temperaturen im Sommer und im Winter auf dem Dach entstehen, und auch weiss, wie elektronische Komponenten altern, würden dort kaum elektronische Komponenten dauerhaft betreiben. Selbst dann, wenn die Optimiser günstig wären, wäre der Aufwand für eine Reparatur oder Ersatz auf dem Dach enorm. Bei Beschattung erspart der Verzicht auf das eine oder andere Panel später viel Ärger.
openWB Charge Controller Ver. 1.9.227 auf Pi 4 (buster) - go-eCharger Ver. 040.0 an ca. 35m-Leitung und 3x25A FI-LS Typ-A - WR: Fronius Symo Ver. 3.16.7-1 Modbus TCP - EVU: smartPi MQTT/Node-RED - BEV: Renault Zoe R110 Zen 2020
Nasdero
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Re: Rat zu Wechselrichter für PV-Anlage

Beitrag von Nasdero »

Ne ich habe kein Ahnung, bin nur vom Fach, die Solarpanal liegen nicht auf dem Dach?

Auf meine Optimierer habe ich 25 Jahre garantie, nur so am Rande, also für mich kein Argument! Preis wäre ein Argument, obwohl der Mehrpreis sich in Grenzen hät für die Optimierer. Das müsste man dann halt anbieten lassen z.B. SMA und SE mit ähnlicher Ausstattung und dann schauen, aber das die Optimierer gestresst werden durch Themperaturen, sehe ich gelassen.

Der Aufwand wäre ernorm, aha Panel anheben, Optimierer tauschen, Panel runter und fertig, so so. Das macht in den ersten 25 Jahren der Solateur halt auf Garantie ;).
zimberg44
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Re: Rat zu Wechselrichter für PV-Anlage

Beitrag von zimberg44 »

Wenn Du 25 Jahre Garantie auf Material, Arbeit und Nebenkosten hast, hoffe ich, dass es den Solateur-Betrieb und den Optimiser-Lieferant, welche solche Garantien in Verträge schreiben, in 25 Jahren noch geben wird. Wahrscheinlich wird der infolge Garantieansprüche pleite gegangen seinund Du hast dann nur ein Stück Papier in der Hand, das Du einrahmen kannst. Für mich wären solche Garantien eine Warnung, dass da nicht alles Gold ist, was glänzt. Denn alle kochen mit demselben Wasser und Optimiser werden kaum solange halten. Sonst würden alle Anbieter 25 Jahre Garantie geben.

Und meist kommt man nur bei einigen Panel am Rand so einfach an die Optimiser; meist muss man das ganze Panelfeld abmontieren. Nicht selten muss für solche Arbeiten deshalb wieder ein Gerüst montiert werden. Sind diese Kosten auch in der 25-Jahre-Garantie enthalten?

Und 25 Jahre lang vermeidbare Strahlung ist auch ein Argument dagegen...
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der Linus
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Re: Rat zu Wechselrichter für PV-Anlage

Beitrag von der Linus »

zimberg44 hat geschrieben: Fr Sep 25, 2020 2:07 pm Und 25 Jahre lang vermeidbare Strahlung ist auch ein Argument dagegen...
Gegen die Strahlung gibt es ja Aluhüte.... ;-)

Also ich habe, ohne komplizierte Verschattung, SolarEdge und habe die Investition noch keine Sekunde bereut. Jedes Modul wird am optimalen MPP betrieben, so hole ich deutlich mehr raus, als die Nachbarn.

Ich kann Solaredge nur empfehlen.

Linus
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