Steuerung Wirkleistungsbegrenzung SMA

Auflistung von gewünschten Features, Ausschreibung zur Umsetzung
xsven80x
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Steuerung Wirkleistungsbegrenzung SMA

Beitrag von xsven80x »

Hallo zusammen,

meine 12kWp-Ost-West-PV-Anlage habe ich seit Januar in Betrieb, heute, trotz sehr wechselhaftem Wetter, läuft die Anlage heute bereits zeitweise (wenn die Wolkendecke aufreisst) in die 70%-Begrenzung.

Da ich mir den teuren SHM2.0 sparen wollte, habe ich die Wirkleistungsbegrenzung auf 70% "fest" eingestellt. Hier läuft die Anlage offenbar heute schon hinein. Keine Ahnung, wie es im Sommer ist, aber gerade beim Laden des Autos, macht es ja durchaus sein, die Spitzen komplett mitzunehmen und die Generatorleistung nicht zu kappen. So zumindest meine Theorie.

Wäre es nicht möglich, über die openwb dem WR (in meinem Fall SMA Tripower 10) die aktuelle Einspeisung mitzuteilen (macht ja bei Vorhandensein eines SHM eben dieser), damit der WR dann 70% "weich" steuern kann? Heisst damit könnte die Kombination dann so steuern, dass eben nach Hausverbrauch (incl. laden des Autos) max 70% eingespeist werden (halt dynamisch). Wie gesagt, dass müsste dem WR nur mitgeteilt werden, wie entweder der aktuelle Hausverbrauch, oder die aktuelle Einspeiseleistung (hier scheinbar Modbus-Register 30867) ist. Dann würde der WR entsprechend regeln?

Oder bin ich hier auf dem falschen Dampfer? Oder ist diese Überlegung viel zu theoretisch und in der Praxis nicht von Bedeutung, da die Verluste der Kappung so gering sind (also extra dafür nen SHM kaufen wird sich nicht rentieren, aber wenn es vorhandene Hardware "mitmacht"?)??

Wie sind eure Gedanken dazu?

Viele Grüße
Sven
hominidae
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Re: Steuerung Wirkleistungsbegrenzung SMA

Beitrag von hominidae »

xsven80x hat geschrieben: Sa Mär 27, 2021 12:01 pm Hallo zusammen,

meine 12kWp-Ost-West-PV-Anlage habe ich seit Januar in Betrieb, heute, trotz sehr wechselhaftem Wetter, läuft die Anlage heute bereits zeitweise (wenn die Wolkendecke aufreisst) in die 70%-Begrenzung.

[...]

Wäre es nicht möglich, über die openwb dem WR (in meinem Fall SMA Tripower 10) die aktuelle Einspeisung mitzuteilen

Da Dein WR zu klein ist, kannst Du eh nur bis 10kWp und nicht 12kWp an "Spitzen" mitnehmen....im Zweifel am falschen Ende gespart.
Da Dein Solatuer wahrscheinlich von den 70% wusste, hat er Dir gleich den kleineren verkauft und die Kosten eingesteckt bzw. Dir Deine Anlage günstig gerechnet.

Bist Du daher sicher, das die Begrenzung bei 70% liegt?...gemeint ist dabei 70% von *WAS* ?

Dein Generator hat 12kWp und 70% davon sind dann 8,4kWp....wird diese Leistung denn heute schon vom WR / der openWB als "Peak" gemeldet?
Oder, weil Dein WR ja eh unterdimensioniert ist, wurden von Deinem Solateur die 70% des WR, also 7kWp eingestellt?
Auch Solatuere machen Fehler.
HSC
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Re: Steuerung Wirkleistungsbegrenzung SMA

Beitrag von HSC »

. Wie gesagt, dass müsste dem WR nur mitgeteilt werden, wie entweder der aktuelle Hausverbrauch, oder die aktuelle Einspeiseleistung (hier scheinbar Modbus-Register 30867) ist. Dann würde der WR entsprechend regeln?
Die oWB kann auch nicht in die "Glaskugel" schauen, wenn sie regeln bzw. steuern soll, ausser, Du gibst einen festen Hausverbrauch vor.
Um eine ideale PV- Überschuss- Ladung zu steuern, auch um in die 70 % eingreifen zu können, benötigt sie eine Messung am Hausanschluss. Der Zähler des Energieversorgers ist nicht ausreichend.
Zu den 70% dito zum Vorredner.
Spare nicht am falschen Ende, Du wirst es bereuen! Ein EVU- Kit ist min. Pflicht oder eben der Originale SHM.
VG
hominidae
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Re: Steuerung Wirkleistungsbegrenzung SMA

Beitrag von hominidae »

xsven80x hat geschrieben: Sa Mär 27, 2021 12:01 pm Wie gesagt, dass müsste dem WR nur mitgeteilt werden, wie entweder der aktuelle Hausverbrauch, oder die aktuelle Einspeiseleistung (hier scheinbar Modbus-Register 30867) ist. Dann würde der WR entsprechend regeln?
...und auch dass funktioniert so nicht, selbst wenn technisch umsetzbar.
Wir reden über die 70% Regelung des EEG und die hast Du nur gewählt um die paar Kröten für einen Erzeugungszähler zu sparen.

Der WR wird dabei entweder auf 70% eingestellt oder auf 100%.....die 70% ist die "harte" EInspeisebegrenzung.
Die 100% bei 70%-Regelung des EEG ist die "weiche" Regelung.
siehe auch: https://www.photovoltaikforum.com/threa ... der-weich/

Hierfür (weich) musst Du dem VNB nachweisen, dass Du zu jedem Zeitpunkt niemals über die 70% der installierten Leistung am Übergabepunkt (EVU-Kit) einspeisen wirst, egal wie gross oder begrenzt der WR ist.
Im Zweifel, wenn Dein Auto also nicht da oder voll ist, den Strom anders verbrauchen (das Schwimmbad heizen o.ä.).
Kriegst Du das hin?
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cpm
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Re: Steuerung Wirkleistungsbegrenzung SMA

Beitrag von cpm »

hominidae hat geschrieben: Sa Mär 27, 2021 1:01 pm Wir reden über die 70% Regelung des EEG und die hast Du nur gewählt um die paar Kröten für einen Erzeugungszähler zu sparen.
Bedingung für den Wegfall der 70% war, zumindest bei mir nicht der Erzeugungszähler, den habe ich wegen > 10kWp ohnehin, sondern eine Fernsteuerbarkeit (Abschaltung) der kompletten Anlage durch den Netzbetreiber. Dann lieber 70% Weich.
14,96 kWp PV / openWB / ID.3 Pro Performance / MG 4 Lux / 🌞
Jarry
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Re: Steuerung Wirkleistungsbegrenzung SMA

Beitrag von Jarry »

cpm hat geschrieben: Sa Mär 27, 2021 2:32 pm
hominidae hat geschrieben: Sa Mär 27, 2021 1:01 pm Wir reden über die 70% Regelung des EEG und die hast Du nur gewählt um die paar Kröten für einen Erzeugungszähler zu sparen.
Bedingung für den Wegfall der 70% war, zumindest bei mir nicht der Erzeugungszähler, den habe ich wegen > 10kWp ohnehin, sondern eine Fernsteuerbarkeit (Abschaltung) der kompletten Anlage durch den Netzbetreiber.
Ja, dann darf man auch 100% einspeisen.
Es geht ihm aber um die 70% weich. Also 70% einspeisen, aber Erzeugung halt die 70% + den Hausverbrauch
Und für die braucht er aber den SHM.

Aktuelles Setup:
openWB 2.x
2x openWB pro
PV:
SolarEdge SE9K mit SolarLog 380Mod am EVU Punkt (nur noch fürs SE Portal genutzt)
2x MPPT 150/35 mit jeweils 1,2kWp

Speicher:
3x Multiplus 2 5000
Cerbo GX
EM540 (am Cerbo)
28,6kWh DIY Speicher
hominidae
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Re: Steuerung Wirkleistungsbegrenzung SMA

Beitrag von hominidae »

Jarry hat geschrieben: Sa Mär 27, 2021 2:35 pm Ja, dann darf man auch 100% einspeisen.
Es geht ihm aber um die 70% weich. Also 70% einspeisen, aber Erzeugung halt die 70% + den Hausverbrauch
Und für die braucht er aber den SHM.
....und einen zusätzlichen Verbraucher, der mehr "speichern" kann als ein kleines BEV.
Auch mit ner 12kWp Anlage sind 30-60kWh an einem Sommertag kein Problem....und das muss man ja jeden Tag über die "heissen" Monate hinweg schaffen.
Ich habe hier ne 20kWp Ost/West...heute Peaks bis 16,3kW und schon 60kWh erzeugt.

In kurz ging es mir um Folgendes: Den Zusatz-Verbraucher über SHM oder openWB steuren ja, aber die Abregelung im WR dynamisch über openWB nein.
Wenn aber schon jetzt die 12kWp in die ABregelung geht, könnte eben zusätzlich der WR mit einem falschen Wert für "hart" konfiguriert sein.
xsven80x
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Re: Steuerung Wirkleistungsbegrenzung SMA

Beitrag von xsven80x »

Hallo zusammen,

danke für eure Beiträge.

Ich habe hier eine Ost-West-Anlage mit 10% Aufständerung. Diese wird aufgrund dessen schon niemals die 100% Nennleistung erreichen, das ist mir bewusst und auch so in Ordnung, dafür habe ich über den Tagesverlauf eine gleichmässigere Erzeugung.

Die 70% Abregelung sind natürlich von der Nennleistung (also 12,09 kWp in meinem Fall) eingestellt. Heute ist die Anlage bei 8,5 kW in die Begrenzung gelaufen. Wie gesagt, Anlage ist neu, daher habe ich noch keine Erfahrung, wie stark dich die AT (bzw. Modultemperatur) auf den Ertrag auswirkt.

Aufgrund der Wahl GEGEN eine Rundsteueranlage (kostet viele 100 Euros) und gegen den SHM (auch nicht unter 5000 EUR zu haben) habe ich auch den 10kW WR genommen, hier nen größeren macht halt überhaupt so gar keinen Sinn!

Da die Anlage nach EEG2021 gebaut ist, macht ein Erzeugungszähler auch keinen Sinn (da eh nicht EEG-Umlage-pflichtig) hat hat nichts mit der 70% Abregelung zu tun.

Messungen mache ich alle notwendigen, um den Hausverbrauch messen zu können, ebenso die Einspeisung. Mehr Daten brauche ich theoretisch nicht. Eigentlich sollte ja nur die Einspeisung ausreichen, diese darf in meinem Fall halt nicht über 8,5 kW liegen. Erst, wenn trotz Hausverbrauch, die Einspeisung über 8,5 kW liegt, muss geregelt werden.

In meiner Theorie heisst das, dass ich dem WR "einfach" den Wert der Einspeiung nennen muss, dies könnte über Modbus gehen (zumindest gibts hier in der Übersicht der Register eines, welches scheinbar mit der Einspeisung beschrieben werden kann). Da die openwb die Anbindung besitzt, war meine Idee, dass dies möglicherweise relativ einfach realisierbar sein könnte und sicher einigen teurere Lösungen ersparen könnte. Dafür könnte die Wahl dann eher auf eine openwb fallen! :-)

Gruß
Sven
hominidae
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Re: Steuerung Wirkleistungsbegrenzung SMA

Beitrag von hominidae »

xsven80x hat geschrieben: Sa Mär 27, 2021 3:37 pm In meiner Theorie heisst das, dass ich dem WR "einfach" den Wert der Einspeiung nennen muss, dies könnte über Modbus gehen (zumindest gibts hier in der Übersicht der Register eines, welches scheinbar mit der Einspeisung beschrieben werden kann). Da die openwb die Anbindung besitzt, war meine Idee, dass dies möglicherweise relativ einfach realisierbar sein könnte und sicher einigen teurere Lösungen ersparen könnte. Dafür könnte die Wahl dann eher auf eine openwb fallen! :-)
Dann läuft ja die Anlage schonmal so wie sie soll.
Im März und April hat die Anlage den besten Wirkungsgrad und Output per installierte kWp und Sonnestand, würde ich sagen.

...ich denke aber, das was Du vorschlägst wäre ein unzulässiger Eingriff in die Anlage, die Du mit 70% hart angemeldet und mit Deinem VNB in Betrieb gesetzt hast.
Du kannst sie auf "weich" (also WR auf 100%, keine Abregelung) umstellen, wenn Du mit Deinem VNB klärst - und er Dir das glaubt - dass Du in der Lage bist zuverlässig und ständig zu garantieren dass nie mehr als die 8,4kWp eingespeist werden.
Wenn Du das technisch mit Modbus-Eingriff am WR machst, mag das ja sogar gehen...aber siehe oben.
Ob die openWB als Hersteller sowas garantieren kann, womit der VNB zufrieden ist, weiss ich nicht,

Frag den VNB - aber neutral, nicht auf openWB bezogen, sondern nur dass Du ene Modbus-Regeulung, getrennt vom WR einbauen kannst, die das überwacht und die Abregelung dynamisch in den ngeforderten Grenzen organisiert.
Sagt er ja, dann entweder selbst, zB mit NodeRed o.Ä....oder als Feature der obenWB, wenn das "durchgeht".
Sagt der VNB Nein, stell eine geeignet formulierte Anfrage an die Clearingstelle...dann ist hinterher alles geregelt und man weiss ob es sioch lohnt.

Ohne die "Rechtssicherheit" würde ich es nicht selbst bauen und versuchen oder als Feature in der openWB sehen.
openWB
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Re: Steuerung Wirkleistungsbegrenzung SMA

Beitrag von openWB »

Genau das ist das Problem. Wir können das nicht garantieren gegenüber dem VNB. Zumindest nicht ohne entsprechende Tests / Abstimmung mit SMA und co. Daher ist die Empfehlung das WR Herstellerseitig zu lösen. Gibt es da nichts dann gern unser EVU Kit.

Daher stehen wir für das Lastmanagement gegenüber dem VNB auch nur gerade wenn keine goe/Keba zum Einsatz kommt.
Wenn gleich es technisch natürlich funktioniert.
Supportanfragen bitte NICHT per PN stellen.
Hardwareprobleme bitte über die Funktion Debug Daten senden mitteilen oder per Mail an support@openwb.de
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