Autostromvertrag

[mrinas]

Hallo zusammen,

durch die Anpassung der EEG Zulage konnte ich vorzeitig aus meinem bisherigen Stromvertrag raus und habe gewechselt. Ist zwar grotesk da die EEG Umlage sinkt, das ist aber wohl rechtlich gesehen eine Preisanpassung und erlaubt ein Sonderkündigungsrecht. Ist mir in diesem Fall nur Recht. Es gibt bei Yello einen Autostromtarif, zertifizierter Ökostrom, Nachweis eines E-Autos notwendig, 23,31ct/kWh / knapp 15€ Grundgebühr in meinem Fall. Keine weiteren Einschränkungen sondern darf ausdrücklich auch als ganz normaler Haushaltsstrom verwendet werden.

Im Vergleich zu den anderen Anbietern war das in meinem Fall 3ct/kWh+ günstiger. Wollte das hier teilen da durch die Anpassung ja vermutlich alle ein Sonderkündigungsrecht haben und sich der ein oder andere vermutlich gerade umsieht.

Details finden sich hier: https://www.yello.de/strom/autostrom/

Wer mag darf mich gerne als werbenden angeben (Vertragsnummer: 701017826443) , 50% der Prämie leite ich an openWB als Spende weiter. Wenn ihr das nicht macht ist das auch fein für mich. Habe mit denen nichts weiter zu tun.

[yankee]

Bei Yello hätte ich bei "zertifizierter Ökostrom" einen erheblichen "greenwashing-Verdacht". Kritik an dem Zertifikatssystem zum Beispiel siehe https://www.tmrow.com/blog/green-electricity-contracts/

Wem es wirklich wichtig ist möglichst grünen Strom zu beziehen, für den sei erwähnt, dass die Siegel Grüner Strom Label und Ok-Power strenger sind.

Greenpeace Energy hat auch einen Autostromtarif ohne zusätzlichen Zähler als gemeinsamer Tarif für Haushalt und Auto im Angebot. Mit 8,90 € / Monat eine deutlich niedrigere Grundgebühr, aber mit 28,8cent ein deutlich höherer kWh-Preis. Für den Großverbraucher E-Auto fällt der Grundpreis natürlich weniger ins Gewicht und damit dürfte aus rein finanzieller Sicht das Angebot von Yello immer das günstigere sein...

[Martin_BY]

Der aus meiner Sicht beste "Autostromvertrag" ist awattar bzw. möglicherweise der zweite Anbieter mit stundenaktuellen Preisen, Tibber. Zu letzterem kann ich nichts sagen, da ich awattar-Kunde bin.

Bedingt aber halt bisher leider einen Discovery-Zähler. Das soll bei Tibber ja anders werden.

Egal, was will ich sagen: mit einer so großen "verschiebbaren Last" wie einem Elektroauto (auch Wärmepumpe wäre interessant!) ist ein Stromvertrag mit Stundenpreisen definitiv interessant!

[yankee]

Der aus meiner Sicht beste "Autostromvertrag" ist awattar bzw. möglicherweise der zweite Anbieter mit stundenaktuellen Preisen, Tibber.

Ja stimmt, da habe ich auch lange drüber nachgedacht. Schade, dass es noch keinen von den angesprochenen Labeln ausgezeichneten stundenaktuellen Tarif gibt. Daher habe ich mich doch für Greenpeace Energy entschieden. Naja und auch noch ein Grund ist, weil ich meistens mein Auto eh aus PV-Strom lade. Ja, klappt nicht immer, manchmal komme ich doch abends mit leerem Akku heim und muss am nächsten Tag wieder früh raus und muss dann über Nacht reinballern, aber in den meisten Fällen scheint das ganz gut zu gehen und dann habe ich garnicht mehr soooo wahnsinnig viel zum Verschieben.

[mrinas]

Awattar & co hatte ich mir auch angeschaut, war mir aber nicht sicher ob wir das mit dem Verschieben wirklich so gut hinbekommen. kleine 4kWp PV Anlage ist vorhanden, aber die reicht gerade in der dunklen Jahreshälfte halt überhaupt nicht. Und so beim durchblättern der Preise scheint es im Herbst & Winter, also dann wenn wir mehr Strom brauchen, eher selten wirklich geringe Preise zu geben. Und günstiger Strom im Sommer ist zwar nett, aber da brauche ich den halt weniger. Und die Peaks morgens und abends bleiben sowieso erhalten, wenn wir dort regelmässig teuren Strom kaufen müssen hilft das in der Gesamtbetrachtung auch nicht.

Von der Idee her ist das genial, Strom vorrangig dann zu verbrauchen wenn's eher zuviel gibt. Bin mir nur nicht sicher ob sich das für uns wirklich so gut ausgehen würde.

Bin auf eine Langzeitbetrachtung mal gespannt, womöglich geht sich das insgesamt doch besser aus als ich mir das momentan zusammenrechne.

[Martin_BY]

Nicht blättern, auswerten viewtopic.php?t=263&start=10

Aktuell im November ist es eher teuer, weil wenig Wind. Aber selbst dann lädt man unter 5 cent.
Wir haben 2 Autos, müssen aber wegen Homeoffice nur 2 Mal die Woche nachladen. Das geht locker in den 2 güntigsten Nachtstunden.

Im Oktober hatte ich einen Strompreis von 2,82Cent/kWh.

[hominidae]

Aktuell im November ist es eher teuer, weil wenig Wind. Aber selbst dann lädt man unter 5 cent.

...vielleicht verstehe ich den Tarif in DE nicht, aber der hat bei mir ne ziemlich hohe Grundgegebühr und ca 22cent Grundpreis pro kWh.
Wenn Du also sagst, dass man für unter 5 cent laden kann, sind die 5cent der Börsenpreis, oder?...macht dann hier 27cent/kWh.

...was soll daran preiswert sein?
Mein 100% Windstrom für Haushakt kommt auf 29cent/kWh, bei 1/2 des Grundpreises...mein Öko-WP-Strom, den ich auch zum Laden nutze kommt auf 21cent bei 1/4 des Grundpreises.
Alles 24x7h, also auch Nachts, wenn Awattar mal "ab und an" negativen Börsenpreis hat ... Tagsüber, dank grosser PV, wenn die Sonne scheint kostet es nur die Hälfte, entweder auf der Bilanz durch den "verkauften" Strom oder wegen EEG-Umlage durch den Eigenverbrauch.

...ich verstehe den Hype um Awattar nicht oder hab ich was falsch verstanden?

[Martin_BY]

Der Grundpreis pro kWh ist von der Region abhängig, bei Dir mit 22 Cent eher teuer. Darauf kommt der stundenabhängige Strompreis obendrauf.

Deine Schlussfolgerung ist insoweit falsch, als daß Du die 5 Cent als Durchschnittspreis annimmst. Der lag 2019 bei 3,8 Cent, für 2020 rechne ich ihn demnächst noch aus. Durch die verschiebbare Last Elektroauto erreicht man aber eher einen niedrigeren Strompreis. Ich lag im Oktober - wie geschrieben - bei 2,8 Cent.

Um Deinen BreakEven im Bezug zur höheren Grundgebühr zu berechnen, bräuchten wir jetzt noch die Grundgebühr von Deinem Windstromtarif. Bei 7 Cent Spreizung sollte sich das gut ausgehen.

[hominidae]

...da der Basis-Arbeitspreis von Awattar bereits über 2 cent/kwH höher ist als mein "flat-Arbeitspreis" macht es für mich nur Sinn, wenn der Börsenpreis dauerhaft negativ wäre. Schliesslich wären dabei ja noch weitere 105EUR Grundgebühr "einzusparen".

Aktuell zahle ich 72EUR Grundgebühr im Jahr und 19,77cent/kWh für den Ökostrom-Tarif an dem das Auto nukelt.
Hausstrom/Wind ist etwas teurer, 115EUR/Jahr und 27,9cent/kWh....aber, wie gesagt, die verschiebbare Last hängt am anderen Tarif.
Dafür, dass ich - wenn überhaupt mal - 300kWh im Jahr Nachts laden muss, von den insgesamt etwa 2500kWh Strom fürs den Plug-In und den BEV....die PV erzeugt etwa 17MWh/Jahr...davon gehen 13MWh ins Netz.
Gesamt-Brutto Verbrauch sind etwa 5000kWh Haushalt und 6500kWh Wärme/E-Mobile....davon kommen momentan also etwa 30% aus der PV (war schon lange nicht mehr am Zähler gucken...ist in etwa das, was openWB so sagt).

[Martin_BY]

Wenn man einen Wärmepumpentarif in dieser Preiskategorie fürs Autoladen benutzen kann, dann mag das halt für Dich kein Vorteil mehr sein.

Bei Deinem Hausstromtarif sieht es da schon deutlich anders aus. Da könntest Du bis zu 4,8 Cent Börsenpreis zahlen und wärst preisgleich. Bei meiner persönlichen Rechnung gegen meinen vorherigen Ökostrom waren es bis zu 5 Cent. Und da liegt man definitiv drunter, ich gehe davon aus, sogar deutlich. Das kann ich aber für mich erst nach ein paar Monaten mehr wirklich beurteilen.

Letztlich habe ich länger überlegt und kalkuliert, bevor ich den Wechsel zu awattar gemacht habe. Entscheidend war für mich aber neben der Ersparnis noch etwas ganz anderes: ich bin davon überzeugt, daß wir solche Tarife brauchen, um die Energiewende hinzubekommen. Strom dann verbrauchen, wenn er da ist. Preisgesteuert. Daher wollte ich den Anbieter, der das macht, auch unterstützen.